In den ersten neun Monaten des Jahres wurden ein Viertel mehr Neubauwohnungen bezogen, die Zahl der erteilten Baugenehmigungen stieg sogar um 30 Prozent, teilte das Zentralamt für Statistik (KSH) mit. Der Aufschwung am Wohnungsbaumarkt wäre demnach nicht mehr zu übersehen, wenngleich jetzt gerade mal ein Viertel des Vorkrisenniveaus erreicht wurde. Ganz zu schweigen von den 40.000 Wohnungen, die jährlich gebaut werden müssten, um den Wohnungsbestand von vier Millionen Wohneinheiten in Ungarn ungefähr auf Niveau zu halten. Leider ist der neue „Boom“ noch längst nicht flächendeckend, nachdem die Hälfte der Neubauten im Landeszentrum (Budapest und Pester „Speckgürtel“) realisiert wurde. Dank des relativ wohlständigen Komitats Győr-Moson-Sopron kann allein West-Transdanubien noch mit dem Komitat Pest mithalten, wo bis Ende September gut eintausend neue Wohnungen bezogen und Baugenehmigungen für weitere zweitausend Wohnprojekte erteilt wurden. In den anderen Regionen des Landes beschränkt sich der Neubau auf einige hundert Einheiten, Nordungarn ist mit 130 Neubauten und 230 Baugenehmigungen das absolute Schlusslicht. Damit werden im ärmsten Teil des Landes, in dem gut eine Million Menschen zuhause sind, weniger Wohnungen gebaut, als in dem westungarischen Ort Rajka, den gutbetuchte Slowaken für sich entdeckt haben.