Der kleine Koalitionspartner KDNP hat einen drei Jahre alten Vorschlag aufgewärmt, wonach Einzelhandelsgeschäfte an Sonntagen nur aufgrund von Ausnahmeregelungen geöffnet sein dürfen. Wie die regierungsnahe Tageszeitung Magyar Nemzet schrieb, wären in erster Linie die Einkaufszentren und die durch multinationale Unternehmen betriebenen Hypermärkte (Tesco, Auchan) betroffen. Die Christdemokraten wollen mit der Vorlage zugleich kleine einheimische Händler in Position bringen, die am Sonntag zumindest bis zur Mittagszeit öffnen dürften. Für die Familien wiederum solle wenigstens dieser eine Tag in der Woche im Zeichen der Erholung stehen. Volkswirtschaftsminister Mihály Varga zeigte sich im regierungsnahen Nachrichtenfernsehen Hír TV überrascht, dass die alte Idee aufgewärmt wurde. Solange jeder fünfte Ungar seine Einkäufe am Sonntag erledige, sei eine Beschränkung dieser Möglichkeiten „nicht weise“. Ministerpräsident Viktor Orbán bestätigte, dass es eine Vorlage zur Handelspolitik gebe, zu der die Regierung aber noch die Gewerkschaften und die Handelsverbände anhören wolle.