Wiewohl 2014 zweifelsohne ganz im Zeichen des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkriegs steht, jähren sich heuer außerdem drei weitere Schlüsselereignisse in der europäischen und damit in der österreichisch-ungarischen Geschichte: 2014 stehen auch der 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs sowie der 25. Jahrestag der Revolutionen des Jahres 1989 an.
Die von der Andrássy Universität Budapest in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum Budapest, dem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, sowie der Eötvös-Loránd-Universität Budapest (ELTE) organisierte Konferenz, welche vom 11. bis zum 13. November an der Andrássy Universität in Budapest stattfindet, widmet sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung eben dieser „Schlüsseljahre“ und deren Einbettung in zeitgenössische soziale, politische und kulturelle Kontexte.
Die drei Schlüsseljahre sind sowohl für die Geschichte Europas als auch für das österreichisch-ungarische Verhältnis von einschneidender Signifikanz. Während 1914 einen Markstein auf dem Weg zur Desintegration der Habsburgermonarchie darstellt, eine Spaltung, die durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 und die auf diesen folgende Teilung Europas und der Welt in zwei politische Blöcke noch vertieft wurde, steht die Grenzöffnung im Spätsommer 1989 (wie auch der Fall der Berliner Mauer am 9. November) symbolisch für das Ende des Kalten Krieges und der Überwindung der Blockteilung. Dazu hatten Österreich und Ungarn einen nicht zu unterschätzenden Beitrag geleistet. Damit war der Weg frei für ein neues Europa der Integration. Gerade diese Koinzidenz von Jubiläen mit zentraler Bedeutung für Österreich und Ungarn gebietet es Rückschau zu halten auf ein Jahrhundert der Nachbarschaft von Desintegration zu Integration.
Namhafte Referenten
Auch wenn der Schwerpunkt der Konferenz auf dem österreichisch-ungarischen Verhältnis liegt, werden über den staatlichen Rahmen hinausgehend transnationale Verbindungen thematisiert und Vergleiche zwischen den jeweiligen nationalen Entwicklungen angestellt.
Als Vortragende konnten namhafte Expertinnen und Experten aus Österreich, Ungarn sowie weiteren EU-Staaten gewonnen werden, die sich in fünf Bereichen – Erster Weltkrieg (1914-1918); Zwischenkriegszeit (1918-1938); Zweiter Weltkrieg (1938- 1945); Kalter Krieg und Entspannung (1945-1989); Österreich und Ungarn im neuen Europa (1989-2014) – mit dem österreichisch-ungarischen Verhältnis in den zurückliegenden 100 Jahren auseinandersetzen.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, die Veranstaltung wird simultan auf Ungarisch gedolmetscht und beginnt am
11.11.2014 um 14:00 Uhr.
Andrássy Universität Budapest
Andrássy-Saal
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