Ungarns konservative Regierung nimmt sich offenbar ein Beispiel an den Briten: Weil sich die EU seiner Meinung nach zu sehr in ungarische Angelegenheiten einmischt, hat der ungarische Parlamentspräsident László Köver nun indirekt mit dem Austritt gedroht. „Wenn die EU Ungarn mit Diktaten regulieren will, dann muss Ungarn überlegen, wie es sich langsam, vorsichtig zurückziehen kann“, zitierten lokale Medien Anfang dieser Woche den Orbán-Vertrauten. „Wenn Brüssel glaubt, dass es den Staaten Verhaltensregeln diktieren kann, dann erinnert das an das Moskau vor der Wende“, fügte der Fidesz-Politiker hinzu. Zwischen Brüssel und Ungarn ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gekommen. So leitete die EU-Kommission zuletzt wegen des umstrittenen ungarischen Bodengesetztes ein Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land ein. Darüber hinaus können sich die Demonstranten gegen die geplante Internetsteuer prominenter Unterstützung seitens der EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes erfreuen.