Bisher spielte das Le Meridien am Erzsébet tér für die deutschsprachige Expat-Community keine so besondere Rolle. Sein vormaliger schottischer Generaldirektor beschäftigte sich eher mit den englischsprachigen Expats. Die seit August amtierende neue Generaldirektorin des Hotels, Simone Dulies, will nun verstärkt auch auf deutschsprachige Kunden zugehen.
Begonnen hatte die Hotelkarriere für die gebürtige Rheinländerin 1991 im Swissotel Düsseldorf/ Neuss. 1995 wechselte sie ins Four Seasons Hotel im kalifornischen Newport Beach. 1999 ging sie im gleichen US-Bundesstaat zu der weltumspannenden Hotelgruppe, für die sie auch heute noch tätig ist, zu Starwood Hotels & Resorts. Für diese Gruppe war sie zunächst für das Westin South Coast Plaza in Kalifornien und dann, bereits als Director of Operations für das W New York tätig. 2007 kam sie wieder zurück nach Europa, wo sie die nächsten vier Jahre im Westin Turnberry Hotel in Schottland tätig war. 2011 übernahm sie als Generaldirektorin die Leitung des Sheraton Bratislava.
Ihre Hobbys: Tiere und Tanzen
Im August dieses Jahres wechselte sie direkt von dort zum Le Meridien nach Budapest. Darüber, dass es für sie nicht wieder viel weiter wegging, ist sie alles andere als unglücklich, immerhin gehören ein Pferd, zwei Katzen und ein Hund zu ihrem unverzichtbaren „Gepäck“. Da solche Begleitung nichts für Budapest ist, hat sie sich in Tabajd ein Haus gemietet, wo ihr Pferd seitdem in einem dortigen Reitstall sehr gut untergekommen ist. Trotz der vielen Zeit, die sie durch diesen Wohnort täglich mehr im Auto verbringt und trotz der gerade am Anfang besonders zeitintensiven Kennenlernphase mit Hotel und Stadt, hat sie in den wenigen Wochen ihres Hierseins aber auch schon für ihr zweites großes Hobby, den Turniertanz, in Budapest einen Anschluss, das heißt ein passendes Tanzstudio gefunden.
Wenn sie ihr neues Hotel und den hiesigen Markt richtig kennengelernt hat, winken ihr bereits neue Herausforderungen am Horizont: nämlich größere Renovierungsarbeiten an dem vor elf Jahren übergebenen Hotel. Von der Stadt ist Simone Dulies begeistert und sieht auch das enorme Potenzial, das noch in ihr steckt und bei weitem nicht ausgenutzt ist. „Eine atemberaubende Stadt mit großer Zukunft“, so die Generaldirektorin.
Wohltätigkeitsarbeit als Anschauungsunterricht
Bei all den schönen Seiten ihres neuen Einsatzortes übersieht sie aber auch dessen Schattenseiten nicht, so etwa die Obdachlosigkeit. Diesbezüglich plant sie eine regelmäßige Zusammenarbeit mit einem Budapester Obdachlosenheim. Dazu werden auch regelmäßige Besuche durch sie und ihre Kollegen gehören. „Also nicht nur zur Weihnachtszeit, wenn plötzlich viele Firmen auf die Idee kommen, zu helfen, sondern das ganze Jahr über“, unterstreicht sie. Die Besuche sollen genutzt werden, um einen besseren Eindruck der Lage vor Ort zu bekommen, um dadurch noch besser helfen zu können. Auch schade es nicht, sich insbesondere, wenn man den ganzen Tag in einem Luxushotel tätig ist, ab und zu mal „zu erden“. Das habe sie auch in Bratislava so gehalten. Am Anfang habe es zwar von Seiten ihrer Kollegen gewisse Widerstände gegen diesen „Anschauungsunterricht“ gegeben. Schließlich seien ihr ihre Kollegen für diese Horizonterweiterung aber durchaus dankbar gewesen.