Die Wahlen sind vorbei, die MSZP konnte nicht überzeugen. Dabei haben sie doch alles versucht, sogar ein Video wurde noch schnell wenige Tage vor dem Wahltermin veröffentlicht. Hauptdarstellerin: die Vorsitzende der Sektion Budapest, Ágnes Kunhalmi. Obwohl die junge und attraktive Politikerin mit Neuen Medien vertrauter sein müsste, hat sie mit dem Video ebenso danebengegriffen wie der von der Linken fallengelassene OB-Kandidat Ferenc Falus (Seiten 9-11).
Während Kunhalmi mit ernster Miene und besorgter Stimme den Zuschauer fragt, was denn den eigenen Enkeln dereinst auf ihre Fragen geantwortet wird, haben sich findige Video-Bastler den Film vorgenommen. Die Spitzenfrau der hauptstädtischen Sozialisten fragt zwar weiterhin mit ernster Miene, doch die Fragen könnten witziger kaum sein.
Mit dem Titel „Endlich ein gelungenes MSZP-Wahlkampf-Video“ ist ein etwa einminütiger Spot beschrieben, in dem die sonst aus Kindermund stammenden Fragen mit Filmausschnitten aus dem Kultstreifen „Pulp Fiction“ ersetzt wurden. Das Ergebnis ist so absurd, dass es schon fast schmerzt. Kein Auge bleibt trocken, wenn nach Kunhalmis Einleitung „Stellen Sie sich vor, Ihr Kind fragt Sie in 30 Jahren“ Samuel L. Jackson in der Rolle des Jules Winnfield mit der Frage „Los, sag mir, wie, glaubst du, sieht Marcellus Walles aus?“ eingeschnitten ist.
Nicht viel anders sieht es mit dem Video des Satire-Nachrichtenportals Hírcsárda aus. Titel des Spots „Wir haben es besorgt: das Original-Wahlkampfvideo der MSZP“. Statt der fragenden Kinder nun also Ausschnitte aus Musikvideos, wobei der Blödsinn hier im Internethit „What does the fox say?“ gipfelt. Zahllose weitere Varianten kursieren noch im Netz, und die MSZP wird sich wohl noch lange Zeit die Frage stellen müssen: Was haben wir uns dabei eigentlich gedacht?