Das Team hinter dem neuen Restaurant zwischen Ferenciek tere und der innerstädtischen Shopping-Straße Váci utca bietet bereits seit den neunziger Jahren auf diversen Open Air-Veranstaltungen landesweit Catering an. Es entstand die Idee, dieses Konzept in ein Restaurant zu integrieren. Mit dem vor vier Monaten frisch eröffneten Nagy Fa-Tál Restaurant ist dies gelungen. In der offenen Küche im Restaurant-Inneren werden allerlei Leckereien über Holzkohle gegrillt, gebraten und gegart.
Das fertige Restaurant, das nun in der Kígyó utca steht, ist echte Handarbeit: „Wir haben hier alles von Null auf selbst aufgebaut, was eine spannende Sache war“, erzählt Tausendsassa Ákos Oberling. Der Informationstechniker, der nebenbei als Lehrer arbeitet, kennt das Restaurant wie seine Westentasche. Über seine Lebensgefährtin fand er zur Gastronomie und zum Nagy Fa-Tál, packte kräftig bei der Gründung mit an und hilft auch jetzt mit, wo er nur kann. Hinter dem Restaurant-Konzept steht er voll und ganz: „Es mag viele ungarische Restaurants geben, aber es gibt keines wie das Nagy Fa-Tál. Hier gibt es landestypische Küche, die jedem schmeckt. Ich teste das selbst täglich, wenn ich bei uns esse (lacht).”
Aufgrund der Lage machen Touristen den überwiegenden Anteil der Restaurant-Besucher aus. Deshalb war es Ákos wichtig, solche Angestellten im Nagy Fa-Tál zu beschäftigen, die auch der englischen und deutschen Sprache mächtig sind. Mit besonderen Angeboten und Rabattaktionen möchte man jedoch auch ungarische Hungrige erreichen. Neben Tagesmenüs gibt es jede Woche 30 Prozent Rabatt auf bestimmte Gerichte. Diese werden auf Facebook oder im Restaurant selbst beworben. Flyer, die den Rabatt ermöglichen, werden direkt am Speisekarten-Halter vor dem Restaurant oder von Hostessen ausgehändigt, die auf der Váci utca neue Kundschaft werben.
Frische geht vor
Eine Speisekarte existiert bereits, sie wird momentan jedoch noch fortentwickelt, was auf viele weitere schmackhafte Speisen in naher Zukunft hoffen lässt. Und auch andere Pläne gibt es noch mit dem neuen Restaurant: Der Speisekarten-Halter, der zur Straße hin steht, soll digitalisiert werden, sodass Interessierte bald mithilfe eines modernen Tablets das Menü durchforsten können. 80 Prozent aller Gerichte werden in der offenen Küche zubereitet, was für die Frische der Speisen spricht. Bald soll darüber hinaus ein Steinofen im Restaurant errichtet werden, in dem Kenyérlángos, eine Art ungarischer Flammkuchen, zubereitet werden kann.
Am Schönsten schlemmt es sich im Nagy Fa-Tál allerdings von ebendieser: einer „großen Holzplatte“. Diese handgeschnitzten, hölzernen Teller haben je nach Größe verschiedene Einkerbungen. Klassischerweise werden in diesen Hauptspeise, Beilage und ein Salat gereicht. Im Falle des Nagy Fa-Tál Restaurants empfiehlt es sich, die Bestandteile solch einer Platte selbst zusammenzustellen. Vor der offenen Küche im Innenbereich sind in einer Kühltheke Dutzende Fleisch-, Fisch- und Gemüsesorten, Salate und weitere Beilagen ausgestellt. Der Koch hinter der Theke hilft gern bei der Auswahl, um die perfekte Platte zusammenzustellen. Und dann geht’s ans Grillen: Auf Eisenplatten und einem großen Grill werden Würste, Steaks und Co. zubereitet.
Vegetarier willkommen
Wer in einem traditionellen ungarischen Restaurant wie diesem als Vegetarier essen geht, hat oft nicht gerade die Qual der Wahl. Gulaschsuppe und die vielen Fleisch enthaltenden ungarischen Eintöpfe machen den Restaurant-Gang für Gemüseliebhaber oft zu einem wenig zufriedenstellenden Erlebnis. Im Nagy Fa-Tál können Vegetarier dagegen aus unzähligen fleischlosen Gerichten wählen. Ziegenkäse, Gemüse, Pasta, gebratener Camembert und frische Salate sind nur einige der Speisen, die im Restaurant auch Nicht-Karnivoren ansprechen dürften. Darüber hinaus sind die Angestellten gern bereit, Extrawünsche zu erfüllen und Bestandteile von Gerichten neu zu kombinieren. Möglich macht dies die Tatsache, dass fast alle Gerichte vor Ort und noch am gleichen Tag zubereitet werden – heutzutage ein leider seltenes Qualitätskriterium.
Das Nagy Fa-Tál ist – ohne kühl und distanziert zu wirken – ein großes Restaurant: Platz nehmen lässt sich auf handgefertigten Holzmöbeln auf der zur Spazierstraße hin blickenden Terrasse, im Erdgeschoss, auf der Galerie und in einem offenen Raum im ersten Stock. Dieser Raum eignet sich insbesondere für Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Weinproben. Eine handgefertigte Malerei an der Wand gibt dabei nochmal die ungarische Leitlinie wieder: Auf einer Weide grasen vom Puli-Hund gehütete Mangalica-Schweine und Rinder, im Hintergrund steht ein klassischer ungarischer Holz-Ziehbrunnen, und am Bauernhaus hängen getrocknete Paprikaketten. „Das Bild ist sehr beliebt bei unseren Gästen”, sagt Ákos schmunzelnd. „Viele lichten sich gegenseitig davor ab, weil sie diese ungarische Stimmung mögen.“
Nagy Fa-Tál Konyhája
Budapest V. Kígyó utca 4.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10 Uhr bis Mitternacht
+36 1 / 787-8736
info@nagyfatal.hu
www.nagyfatal.hu
www.facebook.com/ nagyfatalkonyhaj