EU-Kommissar in spe Tibor Navracsics stellt sich den Fragen der EU-Abgeordneten. Foto: Reuters/Yves Herman
Der designierte ungarische EU-Kommissar für Bildung und Kultur, Tibor Navracsics, musste sich am Mittwoch in Brüssel den Fragen der Bildungs- und Kulturkommission des Europäischen Parlaments unter der Leitung der italienischen Vorsitzenden Silvia Costa stellen. Insgesamt konnten 45 Fragen gestellt werden, auf die Navracsics, der jahrelang Fraktionsvorsitzender der Regierungspartei Fidesz war, laut ungarischen Medienberichten souverän und gelassen antwortete.
Er stellte sich als überzeugten Europäer dar und versicherte, dass er den europäischen Werten verpflichtet sei. Bei der Frage eines EU-Abgeordneten hinsichtlich des umstrittenen ungarischen Mediengesetzes, betonte Navracsics selbstbewusst, dass er ein Verfechter der Presse- und Meinungsfreiheit sei. Die vielleicht provokanteste Frage an Navracsics kam vom unabhängigen deutschen EU-Parlamentarier Martin Sonneborn. Dieser wies darauf hin, dass in den ungarischen Schulen antisemitische Autoren wie Albert Wass und József Nyírő unterrichtet würden, worauf er sich bei Navracsics erkundigte, ob im Fall seiner Wahl zum EU-Kommissar für Bildung und Kultur Hitlers „Mein Kampf” in Europa Pflichtlektüre werden würde.
Navracsics betonte, dass er gegenüber dem Antisemitismus persönlich eine Null-Toleranz-Linie verfolge. Er verwies ferner darauf, dass er hervorragende Beziehungen zu der jüdischen Gemeinschaft pflege. Auch sei er es gewesen, der von offizieller ungarischer Seite zum ersten Mal eingestand, dass die ungarischen Behörden tatkräftig an der Deportation der eigenen Bürger, sprich der Juden, beteiligt gewesen seien.
Lesen Sie in unserer nächsten Printausgabe mehr über die Anhörung von Tibor Navracsics im EU-Parlament.
Damit ist er in der Pflicht!
Nun am Sonneborn zeigt sich ganz genau , zu welchem Verein die EU verkommen ist.Sollte Navracsics abgelehnt werden, keine Bange: Ungarn hat aus der Vergangenheit auch noch einige Komiker in seinen politischen Reihen.
Da versteht wohl jemand nicht den Unterschied zwischen Polemik und Komik.
Sonneborn zeigt eher, wer in der EU alles was werden darf. Er ist einer der letzten Lichtblicke in der Lobbyisten und Erfüllerriege in Brüssel
Wenn so ein Kasper wie Sonneborn in der EU sitzt dann fällt mir generell nix mehr dazu ein.Oder ist die Eu dann doch schon zur einer heute -show für (geistig) Arme verkommen???
Würde mich interessieren welche Bücher der schon z.B. von Nyirő gelesen hat.Es ist mal wieder der Beweis dafür, dass irgendwo aufgeschnapptes einfach nachgeplappert wird.