Die linke Opposition hat die Nominierung des ungarischen Außenministers Tibor Navracsics für den Posten des EU-Kommissars für Bildung, Kultur und Jugend vergangene Woche kritisiert. Es werde „schwer für Navracsics, für die Viellfalt der Kultur zu argumentieren, wo doch in Ungarn die Politik bestimmt, was die richtige Kultur ist und wie die Jugend erzogen werden muss“, hieß es. Benedek Jávor, EU-Parlamentsabgeordneter von „Gemeinsam-Dialog für Ungarn“, sagte laut napi. hu, Navracsics könne als Minister einer rechtskonservativen Regierung, welche die “Aufreibung der Zivilgesellschaft” zum Ziel habe, bei seiner Anhörung im EU-Parlament mit „starkem Widerstand rechnen“. Die Demokratische Koalition (DK) betonte: Navracsics erhalte den schwächsten Posten in der Europäischen Kommission, da ihm nur eine solche Aufgabe zustünde. Da Navracsics auch bisher „gegen Europa arbeitete“, habe er eine Aufgabe erhalten, die nichts mit Europa gemein habe. Als Justizminister habe Navracsics „eine Hauptrolle beim Abbau des ungarischen Rechtsstaates übernommen“, erklärte DK-Sprecher Zsolt Gréczy laut MTI.