Wie index.hu am Dienstag berichtete, verurteilte der Europäische Gerichtshof in Straßburg den ungarischen Staat zu einer einmaligen Zahlung in Höhe von 3.000 Euro für die Bestrafung mehrerer oppositioneller Politiker, die 2013 mit Transparenten gegen diverse Gesetzesentscheidungen protestiert hatten. Das Parlament hatte zuvor die Aktionen der “Gemeinsam-Dialog für Ungarn”-Abgeordneten Gergely Karácsony und Péter Szilágyi („Fidesz: Ihr stehlt, betrügt, lügt“), Dávid Dorosz und Rebeka Szabó („Hier fungiert die Trafikmaffia“) sowie der LMP-Abgeordneten Ágnes Osztolykán und Bernadett Szél („Statt Bodendiebstahl Bodenverteilung“) im “Hohen Haus” als “ungebührlich“ befunden und einen Teil von deren Gehältern einbehalten – diese müssen nun auch zurückgezahlt werden. Der Gerichtshof in Straßburg kritisierte in seinem Urteil die Bestrafung durch das Parlament als Beschneidung des Rechts zur freien Meinungsäußerung, zudem sei den Abgeordneten nach deren Verurteilung keinerlei Rechtsweg oder -beratung in Aussicht gestellt worden.