Bereits zum 13. Mal hielt der Premier in der kleinen Gemeinde nahe des Balaton aus Anlass des Bürgerlichen Picknicks von Kötcse eine Rede vor Parteimitgliedern und –freunden. Dabei sprach er darüber, wie es dem Fidesz gelang, das „zentrale Kraftfeld“ hinter sich zu bringen und mit der Zweidrittelmehrheit zu einer echten Volkspartei zu werden. Zur Ukraine-Krise sagte Orbán, dass Ungarn sich für den wirtschaftlichen Frieden einsetzen werde. Auf der anderen Seite werde man der NATO ein sicherer Partner in Sachen Grenzschutz sein. Russland verkrafte die Sanktionen besser als viele meinten, und nebenbei mache die USA auch aktuell noch Geschäfte mit dem Land. Zu seiner berüchtigten „Illiberalismus“-Rede von Baile Tusnad im Juli erklärte der Premier, dass weder er noch der Fidesz ein Problem mit Demokratie oder freier Marktwirtschaft hätten; er habe nur darauf aufmerksam machen wollen, dass diese auch ohne die Marke „liberal“ oder gar mit den Marken „christlich“, „rechts“ funktionieren. Zur Erinnerung: Orbán hatte in einer Rede in Kötcse im September 2010 die Aufgaben des „zentralen Kraftfelds“ (die bürgerliche Mitte) definiert, zu denen u.a. das Ende der „neoliberalen“, also linken Tradition und eine nationalere Ausrichtung der Regierungspolitik gehört.
Schon in einer Meldung Ende August schreiben Sie, dass neben Ungarn auch die Slowakei und Tschechien gegen die Sanktionen gegen Russland sind. In der hier erw. Rede Ihres Staatsführers Orban hat dieser erneut betont, dass Ungarn gegen die Sanktionen ist. Wieso hat Herr Orban wieder zugestimmt; womit werden Sie erpresst?
E.Gross