Die deutsche Diehl-Gruppe wird ihren ungarischen Standort Nyírbátor um eine 5.400 qm große Werkshalle erweitern, informierte Frau Balla, Bürgermeisterin der nordostungarischen Stadt, die staatliche Nachrichtenagentur MTI vergangene Woche Montag.
Die Diehl Aircabin Hungary Kft. ist seit 2011 Tochterunternehmen der im baden-württembergischen Laupheim sitzenden Diehl Aircabin GmbH. Der Standort in Nyírbátor mit seinen 270 Mitarbeitern fokussiert sich in erster Linie auf die Herstellung von Ausstattungselementen für Flugzeugkabinen und die Herstellung von Luftverteilungssystemen für Verkehrsflugzeuge von Airbus. Die dort produzierten Bauteile werden an den Mutterkonzern in Laupheim geliefert, wo sie dann letztendlich finalisiert und kommissioniert werden. Das Werk Nyírbátor wurde im Juli 2012 eröffnet. Die 1,5 Mrd. Forint schwere Anlage steht auf einer 20.000 qm großen Grundfläche im dortigen Industriepark. Am Anfang stellten 70 Angestellte bereits im ersten Produktionsjahr Bauteile für Maschinen des Airbus im Wert von 5 Mio. Euro her. Das Werk war innerhalb des Diehl-Teilkonzerns Aerosystems der erste Produktionsstandort außerhalb Deutschlands.
Mit Kapazitätenerweiterung steigt auch Zahl der Beschäftigten
Balla erklärte, dass die Diehl Aircabin Hungary Kft. eine zwei Hektar große Fläche im lokalen Industriepark erworben habe, auf der bis Ende 2015 eine 5.400 qm große Werkshalle entstehen soll. Zugleich wird das Werk Nyírbátor seine Belegschaft bis dahin auf 550 Angestellte verdoppeln, hob die Bürgermeisterin hervor. Den entsprechenden Flächenkaufvertrag unterzeichneten die Gemeinde und Vertreter des deutschen Familienunternehmens am Montag vergangene Woche in Nyírbátor. Mit dem Verkauf sei es gelungen, sämtliche Flächen des Industrieparks zu veräußern, so das Stadtoberhaupt. Auf der 57 Hektar großen Fläche haben seit 2006 sechs Investoren Industriebetriebe errichtet, laut Webseite der Gemeinde sind dort aktuell 20 Unternehmen angesiedelt.
Gegenüber der Budapester Zeitung bestätigte ein Sprecher der Diehl-Gruppe das geplante Bauvorhaben. Man sei zufrieden mit den ungarischen Mitarbeitern und habe sich aus wirtschaftlichen Gründen sowie einer guten Auftragslage für eine Erweiterung der Kapazitäten in Nyírbátor entschieden. Das Projekt stehe mit dem Grundstückskauf aber erst am Anfang, es gebe etwa noch keine genauen Baupläne, die ausführende Baufirma stehe auch noch nicht fest.