Am vergangenen Mittwoch wurden anlässlich des Nationalfeiertags zum 20. August der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész („Roman eines Schicksallosen“) sowie der Zauberwürfel-Erfinder und Architekt Ernő Rubik für ihre Verdienste für ihr Heimatland mit dem höchsten ungarischen Orden ausgezeichnet. Über die Ehrung des Holocaust-Überlebenden Kertész war zuvor eine Debatte entbrannt: Die rechtsextreme Jobbik-Partei kritisiert diese, weil der Autor sich in der Vergangenheit kritisch über den Rechtsruck in Ungarn geäußert hatte, Schriftsteller Rudolf Ungváry sah in der Auszeichnung von Kertészs ein „Feigenblatt“ für die Regierung Orbán, die zuletzt wegen des Besetzungsdenkmals in die Kritik geraten war. Das Online-Portal index.hu schrieb, der 84-Jährige werde mit der Ehrung zum „Holocaust-Clown“ der Regierung Orbán. Der schwerkranke Autor selbst verteidigte die Annahme des Preises: Er ließ ausrichten, dass es notwendig sei, in Ungarn einen Konsens herzustellen.