Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Paneuropäischen Picknicks (19. August 1989) fand am Dienstag eine feierliche Gedenkveranstaltung am Ort des historischen Ereignisses, in der ungarisch-österreichischen Grenzortschaft Sopronpuszta, statt. Dank des Picknicks und der kurzzeitigen Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze vor 25 Jahren konnten rund 600 DDR-Bürger in den Westen fliehen.
Orbán: Ungarn schafft eigenes Modell
Neben anderen hochrangigen Gästen war auch Ministerpräsident Viktor Orbán mit dabei. Bei einem Podiumsgespräch spannte der Regierungschef wie gewohnt einen Bogen in die Gegenwart und die heutige Tagespolitik. Zur Zeit der Wende, so Orbán, sei es selbstverständlich gewesen, dass der „heruntergekommene Osten” das „gut funktionierende westliche Modell” übernimmt. Inzwischen habe sich allerdings herausgestellt, dass auch das westeuropäische Wirtschaftsmodell massive Schwächen aufweist. Wie Orbán sagte, will Ungarn aufgrund der „kulturellen Unterschiede” weder das russische oder japanische noch das chinesische oder südkoreanische Modell übernehmen, sondern ein eigenes ungarisches Wirtschaftsmodell schaffen. Er fügte hierbei noch an, dass ganz Westeuropa „nach einer Erneuerung schreit”.
Ungarn hat Historisches geleistet
Die konservative Tageszeitung Magyar Nemzet erinnert daran, dass Ungarn seinerzeit Historisches geleistet hat, um Ost- und Westeuropa zusammenzuführen: „Mit der Grenzöffnung konnte Ungarn den Lauf der Weltgeschichte maßgeblich beeinflussen. Diese Geste Ungarns beschleunigte nicht nur den Fall der Berliner Mauer, sondern auch die Wiedervereinigung Deutschlands. Die deutsche Politik ist Ungarn bis heute dankbar. (…) Die Aufnahme der DDR-Flüchtlinge war damals nicht ‚nur‘ eine humanitäre Aktion, sondern auch eine Werteentscheidung. Ungarn kündigte mit diesem historischen Schritt die Solidarität mit Moskau und dem Ostblock auf und tat vor aller Welt kund, wohin es zurückkehren will: in den Westen, zu Europa.”
„die Zeit“ schreibt am 30. July 2014 in „Orbán macht den Putin“ :
„Der Premierminister, der selbst seit Längerem ausgeprägt autoritäre Züge zeigt, machte auch deutlich, dass er keine weiteren Ausländer in seinem Land dulden möchte. „Wollt ihr wirklich, dass die kommen?“, fragte er das Publikum. Es war wohl eine eher rhetorische Frage. “
Wer Orbáns aktuelle Rede von Tusnádfürdö tatsächlich kennt, weiß, welchen Scheiß sich die westdeutsche Presse aus den Fingerns saugt, oder schlicht und einfach erfindet – oder einfach einfach brav aufschreibt, was die Opposition aus Ungarn den Liberalisten im Westen diktiert. Mal abgesehen davon wäre es wirklich sinnvoll, sich mit der Systemkritik Orbáns zu befassen. Den obigen Satz „Wollt ihr wirklich, dass die kommen?“ hat es natürlich nie gegeben. Angesichts des 25 Jubiläums hätten Journalsten aus dem Westen die Chance gehabt, Orbán in Sopronpuszta zu befragen, wieso Ungarn (angeblich) heute keine Ausländer mehr haben möchte. Orbán spricht perfekt englisch !!
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/3714199/grosse-tag-kleinen-leute.story
ganz spannende info zum thema