Ungarns Außenminister Tibor Navracsics absolvierte am Montag seinen Antrittsbesuch in Berlin. Außenminister Frank-Walter Steinmeier begrüßte ihn im Auswärtigen Amt herzlich – das Hauptthema ihrer Unterredung war jedoch umso ernster: Die Lage in der Ukraine nach dem mutmaßlichen Abschuss des Zivilflugzeugs „MH17“ stand im Fokus des Treffens. Mit Blick auf die deutsch-ungarischen Beziehungen hatte Außenminister Steinmeier zuvor den Blick auf die jüngere Vergangenheit im bilateralen Verhältnis gerichtet: So stehen die historischen Ereignisse von 1989 auch für einen „großen Moment der Freundschaft zwischen Deutschen und Ungarn“. So frei, friedlich und kooperativ sei es vermutlich in der Geschichte Europas noch nie zugegangen als zum Zeitpunkt der friedlichen Revolutionen in Mittel- und Osteuropa, sagte Steinmeier. Die Krise in der Ukraine zeige aber auch, wie fragil Frieden und Stabilität in der europäischen Nachbarschaft auch heute seien. Damit die europäische Zusammenarbeit stabilisierend und befriedend wirken könne, müsse sie auf solidem Fundament stehen, sagte der deutsche Außenminister weiter: „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Pluralismus müssen wir nach innen vorleben, um nach außen glaubhaft sein zu können.“