WM-Sieg Deutschlands war quasi vorprogrammiert
Deutschland ist deshalb zum vierten Mal Fußballweltmeister geworden, weil die deutsche Nationalelf neben ihrer altbekannten Tugend der mentalen Stärke nicht zuletzt ein funktionierendes Mannschaftsgefüge bildet, das über jede individuelle Klasse einzelner Spieler zu stellen ist, meint die konservative Tageszeitung Magyar Nemzet: „Es ist schlicht unvorstellbar, dass die Deutschen 1:7 unter die Räder kommen. Egal, wo gespielt wird, selbst am Mond könnte so etwas nicht passieren. (…) Die Schönheit des Fußballs liegt unter anderem darin, dass es nicht genug ist, schnell zu laufen, teuflisch zu dribbeln und den Ball perfekt zu beherrschen, neben der individuellen Begabung sind auch mentale, physische Fähigkeiten notwendig, nicht zu sprechen vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergrund, die einen wichtigen Rückhalt geben. Kein Deutscher ist WM-Torschützenkönig geworden, ebenso ist kein Deutscher zum besten Spieler des Turniers gekürt worden, doch als Mannschaft waren die Deutschen am stärksten. Und das über die gesamte WM hinweg.” (15. Juli 2014)
Deutsche Elf macht Imagewerbung für Deutschland
Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat während der Weltmeisterschaft nicht nur erfrischenden, modernen Fußball geboten, sondern sich auch abseits des Spielfelds auf sympathische Art und Weise verhalten, was einerseits Vorbildcharakter hat, andererseits eine tolle Imagewerbung für Deutschland ist, findet die linksliberale Tageszeitung Népszabadság: „Beim WM-Finale hat die Charmeoffensive des erneuerten deutschen Fußballs nun endlich Früchte getragen. (…) Die Deutschen wollten nicht nur Weltmeister werden, sie wollten auch die Herzen der Fußballfans erobern. (…) Vorbei sind jene Zeiten, als die Siege deutscher Mannschaften dahingehend kommentiert wurden, dass die teutonischen Muskelkolosse wieder einmal über ihre schmalbrüstigen Gegner hinwegmarschiert sind – und das auch noch mit langweiligem Spiel. (…) Die heutige Popularität der deutschen Nationalelf kommt nicht nur dem internationalen Image Deutschlands zugute, sondern auch dem deutschen Export. Und auch deutsche Investoren werden wohl in aller Welt freundlicher empfangen als bisher.” (15. Juli 2014)
Der Fußball ist ein Spektakel für alle
Die WM in Brasilien hat sich als fantastisches und unterhaltsames Ereignis ins Rampenlicht der Unterhaltungsindustrie gespielt, meint der Sportökonom Ferenc Dénes in der Gratis-Zeitung Metropol: „Der Fußball hat in den vergangenen Wochen die gesamte Welt erobert, die Weltmeisterschaft hat sich zu einer der größten Attraktionen der globalen Unterhaltungsindustrie gemausert. Der weltweite Erfolg dieses Sports und die Prozesse, die dazu geführt haben, markieren denn auch den Weg, auf dem der Fußball als Spektakel weiter voranschreiten muss, will er auch auf lange Sicht seine zentrale Position im Interesse der Weltöffentlichkeit bewahren. Um das Interesse der Menschen und Medien aufrechtzuerhalten muss der Fußball weiterhin Spannung, Drama und unerwartete Wendungen bieten. Die Weltmeisterschaft in Brasilien konnte diese Erwartungen allesamt erfüllen.” (12.Juni 2014)