Der Geschäftsführer der HCM 1890 Kft., János Kálmán, gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass das Zementwerk Miskolc-Hejőcsaba nach einem zwei Jahrzehnte andauernden Rechtsstreit wieder in ungarische Hand gelangte und die Produktion neuerlich anlaufen wird. Mehr als 100 Arbeitsplätze sollen nach Aussage des Geschäftsführers entstehen, der früher mit einem Hungerstreik in der Schweiz für Aufsehen gesorgt hatte. Kálmán ersucht die Regierung, dem 9-Milliarden- Forint-Projekt einen Status als strategische Investition einzuräumen. Das wäre eine entscheidende Entwicklung in der vertrackten Lage, weil die Osteuropäische Zementbeteiligungs AG (als Rechtsnachfolger von Holcim) wissen ließ, ohne ihre Zustimmung dürfe die HCM 1890 Kft. das Werk nicht anlaufen lassen. Die OZAG sei zu einer außergerichtlichen Einigung bereit, erinnerte aber zugleich daran, dass die wichtigsten Produktionsmittel im Werk zwischen 1988 und 1993 durch die Holcim im Zuge der Privatisierung erworben wurden und bis heute ihren rechtmäßigen Besitz darstellten. Im April ließ die Firma HCM das Werksgelände besetzen, welche Aktion das Kreisgericht Miskolc Ende Mai in erster Instanz für rechtswidrig erklärte.