Premier Viktor Orbán hat in einer Rede vorletzten Dienstag im Ungarischen Parlament erklärt, dass für die in der Westukraine lebenden Ungarn eine Autonomie und das Recht auf doppelte Staatsbürgerschaft gewährleistet werden müssten. Ihm zufolge leben heute in der Ukraine rund 200.000 ethnische Ungarn. Von der neuen ukrainischen Regierung erwartet Ungarn, dass die ungarische Minderheit im Land das Recht auf Selbstbestimmung bekommt, so Orbán. Noch am selben Tag hat die ukrainische Übergangsregierung Orbáns Forderungen als „beunruhigend“ kritisiert. Angesichts der schwierigen Lage mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine würden die Äußerungen des ungarischen Regierungschefs „nicht zur Deeskalation und Stabilisierung“ beitragen, sagte Außenamtssprecher Jewgeni Perebijnis in Kiew. Der ungarische Botschafter sei deshalb zu einem Gespräch ins Ministerium zitiert worden.