
Am Rande der CSR-Konferenz: András Kőszegi (BrandTrend), Manfred Enzlmüller (DIE MarkenWertExperten), Dr. Erika Teoman-Brenner (Wirtschaftsdelegierte Wirtschaftskammer Österreich, AußenwirtschaftsCenter Budapest), Dr. Zsuzsanna Jánosy (BrandTrend), Josef Laurentius Mayrhofer(DIE MarkenWertExperten).
Bei der durch das Markenberatungsunternehmen BrandTrend Kft. organisierten ungarisch-deutschen Konferenz „Das ist CSR 360°“ sprachen vorletzte Woche im Konferenzraum des Kecskeméter Mercedes-Werks Experten aus Politik, Medien und Wirtschaft über die Bedeutung und Chancen für Unternehmen beim Wahrnehmen gesellschaftlicher Verantwortung sowie Durchführen von Nachhaltigkeitsprojekten.
So referierte etwa József Gaál, der für industrielle Angelegenheiten verantwortliche Vizepräsident der Ungarischen Industrie- und Handelskammer über die Wichtigkeit von Corporate Social Responsibility (CSR) für regionale Unternehmen. Besonders für diese, zum Teil kleineren Betriebe sei es eine echte Möglichkeit, ihre Marke aufzubauen. Politikerin Katalin Szili erinnerte an die gesetzliche Verankerung von Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung in der Politik, bevor der Marketingdirektor der PKW-Sparte von Mercedes-Benz und somit „Hausherr“, Tamás Hesz über die Automobilforschung des Konzerns als gesellschaftliche Verantwortung vortrug. Ein Beitrag des Automobilerfinders zu mehr Nachhaltigkeit sei es, durch innovative Technologien Unfälle weitgehend zu verhindern – „ein Beitrag, an dem unsere Ingenieure bereits seit über 75 Jahren arbeiten“, so Hesz.
Manfred Enzlmüller vom „DIE MarkenWertExperten“-Beratungsinstitut präsentierte ein von ihm und seiner Beratung selbst entwickeltes Tool zur Analyse bestehender CSR-Aktivitäten, das den jeweiligen Unternehmen helfen soll festzustellen, ob man bereits genügend aktiv ist beziehungsweise welche konkreten Vorteile man aus den CSR-Aktivitäten (etwa in Form von Profit oder größerer Bekanntheit) ziehen kann oder bereits gezogen hat. Roland Kanyó von dm-drogeriemarkt und Yvonne Dederick von TV2 präsentierten konkrete Beispiele für CSR aus ihren Unternehmen: die ungarische Tochter des deutschen Drogerie-Konzerns verschenkt Sonnenschutzmilch an bedürftige Kinder, der Privatsender macht mit seinem „Scheine, Sonne, scheine“-Programm regelmäßig in verschiedenen Sendungen auf das Problem Kinderarmut aufmerksam.
Nachwuchs über CSR-Projekte erreichen
Nach einem Vortrag über Crowd funding als Möglichkeit für Firmen der besonderen Art der Einbindung von künftigen Kunden/Kooperationspartnern erläuterte Aliz Béldi-Betegh, PR-Managerin BASF Hungária, wie über diverse schulische CSR-Projekte (etwa das von dieser Zeitung bereits vorgestellte „Kids‘ Lab“) der Nachwuchs als künftige Arbeitskraft fokussiert werden kann; beziehungsweise als künftiger Konsument, worauf danach Zoltán Nógrádi Szabó vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos hinwies.
Nach einem Vortrag des Beraters István Joós über den großen Einfluss der Persönlichkeit von Vorständen auf ihre Marke („Manche CEOs haben bei Twitter mehr Follower als ihr Unternehmen“) bildete ein Gespräch zwischen TV-Moderator Róbert Kárász und BrandTrend-Miteigentümer András Kőszegi über dessen neu erschienenen Interviewband „Das ist CSR – 51 verantwortungsvolle Gespräche“ den Abschluss der Konferenz, bei der die Budapester Zeitung Medienpartner war. Auf Nachfrage verneinte der Autor, eine neue „CSR-Bibel“ geschrieben zu haben: „Ich möchte nur erreichen, dass möglichst viele eine Ahnung davon haben, was Nachhaltigkeit bedeutet.“ Nach der Konferenz ging es noch für die meisten der Teilnehmer zu einer spannenden Besichtigung ins Mercedes-Werk.