Vergangene Woche wurde das Zementwerk Miskolc von 50 Sicherheitsleuten besetzt. Die Ungarn-Filiale der Osteuropäischen Zementbeteiligung AG als Rechtsnachfolger der Holcim Hungária Zrt. verurteilte die willkürliche Aktion des ungarischen Unternehmers János Kálmán. Dessen Firma Magyar Cement hatte vor ungefähr vier Jahren einen anderthalb Jahrzehnte (!) andauernden Rechtsstreit vor dem Obersten Gericht gewonnen, Holcim wollte das Zementwerk dennoch nicht einfach übergeben. Wie verzwickt die rechtliche Lage ist, zeigt sich daran, dass mehrere Gerichte Anträge der Magyar Cement auf Inbesitznahme des Werks unbeeindruckt des Urteilsspruchs von Seiten des Obersten Gerichts abgewiesen haben. Kálmán erklärte derweil auf einer Pressekonferenz nach der Werksbesetzung, seine Gruppe wolle in den kommenden Monaten 4-5 Mrd. Forint in den vor Jahren stillgelegten Standort investieren, der spätestens 2015 wieder 300 Menschen Arbeit sichern könne.