
István Végh (Allianz Hungária-Vorstand) und Tibor Rékási (T-Systems Magyarország-Vorstand) bei der Pressekonferenz zum neuen Datenzentrum.
Die seit vielen Jahren währende Kooperation zwischen der Allianz Hungária Zrt. und der T-Systems Magyarország Zrt. hat einen neuen Meilenstein erreicht: Gemeinsam errichteten sie in Frankfurt am Main ein Datenzentrum, in dem fortan die Datenbestände von knapp 7 Mio. Kunden aus der gesamten zentral- und osteuropäischen Region verwaltet werden.
Dies verkündeten Vertreter der beiden Unternehmen auf einer Pressekonferenz am Montag in Budapest. Das besondere bei dem Projekt, so die einhellige Aussage, war die gemeinsame Arbeit über die Grenzen Ungarns hinaus: In das neue, von der Allianz Hungária verwaltete Zentrum werden nicht nur die knapp zwei Millionen Verträge der ungarischen Allianz-Kunden übergehen, sondern etwa auch die der Kunden der Balkan-Region und aus einigen Teilen Russlands. Das Zentrum wird von ungarischen T-Systems-Mitarbeitern von Budapest aus betrieben, in Frankfurt soll kein einziger Mitarbeiter sitzen. Selbiges ist dabei das erste seiner Art innerhalb des deutschen Versicherungskonzerns, im Rahmen einer Internationalisierungsstrategie soll noch je ein weiteres in Singapur und den USA folgen.
Das im vergangenen September begonnene Migrationsprojekt schlägt mit knapp 10 Millionen Euro zu Buche, wobei der zwei Mio. Euro umfassende ungarische Anteil von den beiden Unternehmen gemeinsam getragen wurde. Die Datenbestände der ungarischen Kunden wurden an einem einzigen Wochenende nach Frankfurt bewegt. „Dank der professionellen Dienste von T-Systems verlief dies flüssig und problemlos, weder unsere Mitarbeiter noch unsere Kunden konnten diesen Vorgang bemerken“, erklärte István Végh, stellvertretender Allianz Hungária-Vorstand. Das Datencenter sei ein wichtiger Schritt für den Versicherer gewesen, um seinen Kunden noch bessere Dienste leisten zu können, zudem könne man durch die Zentralisierung der Daten jährlich etwa drei Millionen Euro einsparen, so dass sich die Investition in wenigen Jahren bereits ausgezahlt habe.
Tibor Rékasi, T-Systems Magyarország-Vorstand bescheinigte dem Projekt Beispielcharakter: „Mit dem Datenzentrum und den Kosteneinsparungen wird die Allianz nicht nur wettbewerbsfähiger, sondern weiß ihre Daten in noch sichereren Händen als bisher. Für unsere Zusammenarbeit ist dieses grenzüberschreitende Projekt ein neuer Meilenstein, beide Unternehmen beweisen ihren internationalen Charakter.“ Die Allianz zähle neben Mol, MÁV und der Universität Debrecen zu den Schlüsselkunden in Ungarn, denen man nicht nur als Dienstleistender, sondern auch beratender Partner zur Seite stehe.
Auf Nachfrage der Budapester Zeitung, warum man sich gerade für T-Systems als Partner für die Projektdurchführung entschieden habe, sagte Végh: „Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen, zudem war das Preisangebot für eine so große und komplexe Aufgabe das Beste. Es handelt sich dabei aber keinesfalls um Outsourcing, wir werden keinen Mitarbeiter entlassen, sondern sie mit wichtigen neuen Aufgaben wie der Fernwartung der Daten betrauen.“ Aus acht Ländern seien Daten nach Frankfurt
bewegt worden, alleine aus Ungarn seien es 1,9 Mio. Verträge mit einem Volumen von 150 Terabyte gewesen. Eine T-Systems-Sprecherin fügte hinzu, dass man nur noch über die Grenzen des eigenen Landes hinaus wachsen könne, Frankfurt als „Hub“ für Finanzen, IT und Verkehr sei ein äußerst geeigneter Standort dafür.