Wie der ehemalige ungarische Verteidigungsminister (2006-2010) und langjährige Vizechef (2004-2010) der Sozialisten (MSZP), Imre Szekeres, am Dienstag auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, sei er als MSZP-Chef des ostungarischen Komitats Jász-Nagykun-Szolnok zurückgetreten. Er habe sich zu diesem Schritt entschieden, weil auch er sich für die „Ergebnislosigkeit” der MSZP-Politik verantwortlich fühle. „800.000 fehlende Wählerstimmen sind nicht damit zu erklären, dass es bei der Wahl keine Chancengleichheit gab und sie (das Regierungslager; Anm.) bis auf das Internet alle Ebenen der Kommunikation kontrollierten. Die MSZP steht dort, wo sie vor vier Jahren war”, schrieb Szekeres. Der sozialistische Politiker kritisierte, dass der Wahlkampf der MSZP und der vereinten Linken nicht zentral gesteuert gewesen sei, außerdem hätten die Exponenten des linken Wahlkampfes „kein politisches Gewicht” gehabt. Laut Szekeres hat die MSZP die vergangenen vier Jahre vergeudet. In dieser Zeit sei Attila Mesterházy der Vorsitzende der Partei gewesen, mithin „liegt die Verantwortung bei ihm”. Laut Szekeres muss eine neue linke Partei „auf Grundlage der MSZP-Basis” geschaffen werden. Die Schaffung einer solchen Partei bedürfe einer völlig anderen Auffassung und Annäherung sowie vollkommen anderer Instrumente als bisher. Das „Verständnis der ungarischen Realität” sei hierbei jedenfalls „unerlässlich”, so Szekeres.