Die junge Marke spezialisiert sich auf individuelle Taschen und trifft damit den Geschmack der Zeit. (Fotos: Nóra Halász)
Der Frühling ist da und der Sommer folgt in großen Schritten. Allerorts in Budapest sind die Fahrräder aus ihrem Winterschlaf erwacht. Wie in keiner anderen Stadt Europas achten Budapester Fahrradfahrer auf ein besonders stilbewusstes und individuelles Auftreten.
Das fängt beim Fahrrad und seinen farblich modifizierten und „aufgepimpten“ Einzelteilen an, hört beim passenden Outfit nicht auf, und macht auch vor den Taschen der Velophilen keinen Halt. Gut, dass es TENSHIbag gibt. Die junge Marke gibt dem modebewussten Großstadtradler die Möglichkeit, auch auf die individuelle Fahrradtasche nicht verzichten zu müssen.
Die Idee ist nicht ganz neu. In einer Gesellschaft, die durch Massenproduktion dafür gesorgt hat, dass nicht nur die meisten Grundbedürfnisse gesichert werden können, sondern auch dafür, dass viele identische Produkte den Markt überschwemmen, entwickelt sich eine Sehnsucht danach, die ganz persönliche Einzigartigkeit zu betonen. TENSHIbag bietet durch die Vielzahl an Entscheidungen, mit denen der Käufer sich an der Produktion der eigenen Tasche beteiligen kann, die Möglichkeit, zumindest die Einzigartigkeit der eigenen Tasche zu gewährleisten. Die Initiatoren hinter der Marke heißen Borisz und Léna und führen im Berufs- wie auch im Privatleben eine erfolgreiche Partnerschaft.
Designer Borisz testet alle seine Entwürfe selbst auf dem Rad.
Alles nach eigenen Wünschen
TENSHIbag spezialisiert sich auf funktionale Taschen, die besonders die Bedürfnisse von Fahrradfahrern berücksichtigen. Das heißt aber nicht, dass die Auswahl an Modellen gering wäre. Von der ganz kleinen „Mini Bag“ über die Kuriertasche bis hin zum Rucksack: Bisher kann zwischen acht verschiedenen Grundmodellen gewählt werden. Das ist aber natürlich noch nicht alles – nach der Wahl der Taschenform fängt die Individualisierung erst an. Es müssen Materialien und Farben für all die verschiedenen Teile der Tasche gewählt werden. Dabei haben Léna und Borisz nicht nur das Spektrum an Farben, aus denen gewählt werden kann, sondern auch den Materialkatalog um Premiummaterialien wie Leder erweitert. „Wir haben viele verschiedene Kunden, vom 18-jährigen Jungen, der gerne Comics liest bis zum Geschäftsmann, der Wert auf ein elegantes Design legt“, erzählt Léna und so kann auch die Tasche modifiziert werden, bis sie der Persönlichkeit des Trägers entspricht. Stickerei oder selbstentworfene Labels und Zeichnungen auf der Frontseite der Tasche? Alles kein Problem bei TENSHIbag.
Das Geschäft wächst
Bereits vor mehr als zwei Jahren berichtete die Budapester Zeitung über die Marke, die zum damaligen Zeitpunkt gerade erst gegründet wurde. Zeit genug, um wieder nachzuhaken. Das Label scheint sich erfolgreich entwickelt zu haben. Wie viele Taschen sie schon verkauft haben, können die beiden schon gar nicht mehr zählen. „Es müssen weit über 200 sein“, denkt Léna laut beim Versuch, einen Überblick zu finden. Dieser Erfolg achte es für das junge Label notwendig, einen eigenen Verkaufsund Showroom zu eröffnen, wie er am vergangenen Samstag am Garay tér 9 feierlich eingeweiht wurde. Bisher konnten die Taschen nur auf Anfrage online geordert werden. Jeder, der Interesse an einer der individualisierten Taschen hatte, konnte sich auf der Webseite die verschiedenen Formen, Farben und Größen anschauen und seine Wünsche auf einem Bestellformular eintragen. Nach der erhaltenen Anfrage trafen sich Léna oder Borisz für Absprachen mit dem Kunden in einem Café oder bei sich daheim. Der Showroom erlaubt es nun, die Taschen erst anzuschauen und auszuprobieren: Welche Größe brauche ich und was passt zu mir?
Traumkarriere: TENSHIbag-Taschentester
Die beste Rückmeldung, die die beiden bisher von einem Kunden erhalten haben, war die E-Mail einer Basketball- Spielerin, der sie eine individuell zugeschnittene Tasche für ihre Sportsachen angefertigt hatten. „Sie schrieb uns, wie toll sie die Tasche und unsere Marke fände, und dass wir unbedingt die gute Arbeit fortsetzen sollten“, erzählt Léna strahlend. “Rückmeldungen wie diese sind uns wahnsinnig wichtig, denn sie motivieren uns weiterzuarbeiten.“ Und das tun sie auch. Léna und Borisz geben dabei selbst die Probanden ab: „Ich habe gerade drei neue Taschenmodelle, die ich selbst im täglichen Gebrauch teste“, erzählt Léna. Ein wenig neidisch kann man spätestens jetzt als Taschennarr wohl werden.
An- und ausprobieren: Im Showroom können Taschen probiert und nach eigenem Geschmack zusammengestellt werden.
Mehr Informationen zu TENSHIbag unter tenshibag.hu oder direkt im Showroom am Garay tér 9.
