So ganz genau weiß man von Laura-Mary Carter und Steven Ansell nicht, wo die beiden herkommen. Wichtiger ist bei dem Duo, das seit 2004 als Blood Red Shoes unterwegs ist, ohnehin die Musik. Auf dem Kulturschiff A38 zeigen die Gitarristin und der Schlagzeuger bald, wie sich ihr neues Album live anhört.
So traurig und lethargisch Carter und Ansell auf Pressefotos auch immer dreinschauen – das, was da aus ihren Instrumenten und Kehlen herauskommt, ist kraftvoll, laut und zeugt von der in Punk und Noise verorteten Vergangenheit der beiden Musiker. Dass die Blood Red Shoes auf ihrem neuen, selbstbetitelten Album offenbar etwas nostalgisch wurden, freut Kritiker und Fans deshalb umso mehr. Aufgenommen wurde das Anfang März erschienene, vierte Studioalbum der Engländer in Berlin, und die deutsche Hauptstadt war es auch, die im Dezember 2013 einen jungen Bewohner besonders glücklich und seine Nachbarn hoffentlich nicht allzu wütend machte, als die Blood Red Shoes zu einem Wohnzimmer-Konzert bei ihm vorbeikamen.
Tim Renkert nahm an einem Wettbewerb der Band teil, dessen Ziel es war, überall in der Welt verteilte QR-Codes zu finden. Und da der Berliner als erster Code-Sucher überhaupt fündig wurde, beschlossen Carter und Ansell schlicht, am nächsten Abend zum Wohnzimmer-Gig vorbeizukommen – was nicht nur ein guter Grund ist, die Band zu vergöttern, sondern auch den Gang zum Konzert auf dem A38 erleichtern dürfte.
Lisa Weil
Blood Red Shoes
Vorbands: Sonya (HU), Slaves (UK)
2. April, 20:30 Uhr
Kulturschiff A38
Tickets im Frühbucherrabatt bis 1. April: 2.900 Forint
www.a38.hu