FPÖ geht als Favorit in die Europawahlen
In Österreich zeichnet sich rund zwei Monate vor den Europawahlen ein Triumph der rechtspopulistischen FPÖ ab, die von der Wählerverdrossenheit profitiert, die von der Großen Koalition aus SPÖ und ÖVP hervorgerufen wird, meint die konservative Tageszeitung Magyar Nemzet: „Die politischen Kräfteverhältnisse in Österreich scheinen sich grundlegend zu verschieben. Aus einer Umfrage des Market Instituts, die am 11. März veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit 27 Prozent vor der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) mit 22 und der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit 19 Prozent liegt. Die Grünen und die liberalen NEOS liegen jeweils bei 13 Prozent. (…) Dieses Umfrageergebnis hat vor allem in Hinblick auf die am 25. Mai statt findenden Europawahlen große Bedeutung. Es sieht ganz danach aus, dass in Österreich nun jene Wähler in der Mehrheit sind, die von den letzten sieben Jahren Großer Koalitionen genug haben.“ (11. März 2014)
Orbán hat die Mittelschicht klar hinter sich
Knapp einen Monat vor den ungarischen Parlamentswahlen am 6. April führt die rechtskonservative Regierungspartei Fidesz in Umfragen mit großem Vorsprung. Der regierungsnahe Politologe Tamás Lánczi analysiert in der linksliberalen Wochenzeitung hvg, dass der Fidesz in den vergangenen vier Jahren besonders die ungarische Mittelschicht gestärkt hat. „Mit dem Amtsantritt der Regierung Orbán im Jahr 2010 konnte die Mittelschicht wieder ihr eigenes Schicksal bestimmen. (…) Zur Mittelschicht gehören all jene Menschen, die mehr als den Durchschnittslohn verdienen, der bei 210.000 Forint brutto [rund 675 Euro] liegt, die eine Familie haben und brav ihre Steuern zahlen. Ihre Erwartungen sind logisch: eine niedrige Einkommensteuer, staatliche Familienunterstützung und gute Rahmenbedingungen für ungarische Unternehmen. Der Fidesz kann heute deshalb für die nächsten vier Jahre planen, weil er diese Erwartungen weitgehend erfüllt hat.“ (8. März 2014)
Ungarns Roma hungern und frieren
In Ungarn leben die Roma in bitterer Armut und unter erbärmlichen Umständen, erklärt der Armutsforscher István Kun in der linksliberalen Wochenzeitung Élet és Irodalom: „Die Roma leben vor allem in Regionen Ungarns, die als die ärmsten der EU angesehen werden. Und selbst dort zählen die meisten Roma-Familien zu den Ärmsten der Armen. (…) Im Winter frieren sie nur dann nicht, wenn es ihnen irgendwie gelingt, sich Holz zu ‚organisieren‘. Was sie essen? Das Billigste. Nur, dass Brot auf dem Dorf fast doppelt so viel kostet wie in den Supermärkten der Städte. Wie auch sonst alles teurer ist, von der Milch bis zur Wurst. Unter diesen Gegebenheiten leben viele Roma-Familien von Tag zu Tag. (…) Viele Familien haben sich sogar daran gewöhnt, billige Tiernahrung, etwa Hundesalami, für den eigenen Verzehr u kaufen. Diese Menschen sind nicht nur mental, sondern auch körperlich von der Armut gezeichnet.“ (6. März 2014)
Es ist eigentlich unverständlich daß auf Grund der vielen Korruptionfälle und daraus resultierender Verurteilungen eine Partei wie die FPÖ in Österreich noch irgendwem ernst genommen wird. Offensichtlich besteht ihre Wählerschaft nur aus Leuten die gegen das bestehende politische System in Österreich und deren Vertreter in Brüssel protestieren will. Wie bei einem Krebskranken, der sich bewußt ist wie krank er eigentlich ist und daß er dagegen relativ wenig tun kann, und vieles aus Verzweiflung macht, so kommen mir die Wählerschaft dieser Partei vor. Der Krebs in der Wirtschaft und Gesellschaft heißt wie überall „Korruption“ oder auf gut wienerisch „Freunderlwirtschaft“.