
Restaurant des Jahres: (v.l.n.r.) Szabina Szulló und Tamás Széll, Chefköche des Onyx,
László L. Simon, Autor, Vizepräsident des Nationalen Kulturfonds NKA und
Parlamentsabgeordneter (Fidesz). (Fotos: Csaba Schumy)
Bereits zum zehnten Mal überreichte das Online-Gastroportal Dining Guide am vorletzten Montag den begehrten Preis für das Restaurant des Jahres und zeichnete dabei neben den zehn besten Restaurants auch junge Kochtalente aus.
Den Preis unterstützte heuer die berühmte Cognac-Brennerei Hennessy, weshalb er kurzerhand in „Hennessy – Dining Guide Év Étterme Díj”, Hennessy – Dining Guide Preis für das Restaurant des Jahres, umgetauft wurde. Péter Vajda, Chefredakteur des Dining Guide, betonte während der Preisverleihung die Wichtigkeit guter Gastronomie in Hinblick auf den kulturellen Selbstwert der Ungarn: „Wir als Ungarn werden auch über unsere Küche definiert. Deshalb müssen wir die gastronomische Kultur in Ungarn bewahren und fortentwickeln. Und mit diesem Vorsatz verleihen wir auch heute wieder den Preis an die zehn besten ungarischen Restaurants.“
Zum Restaurant des Jahres wurde das 2011 mit dem Michelin-Stern ausgezeichnete Onyx gekürt, dessen Chefköche Szabina Szulló und Tamás Széll dem im Gerbeaud Haus beheimateten Restaurant auch international zu ansehnlichem Ruf verhalfen. Weiterhin prämiert wurde das Székesfehérvárer 67 Étterem (67 Restaurants) – das einzige unter den Siegern, das sich nicht in Budapest befindet. Chefkoch György Tivadar übernahm 2012 den Platz seines Vorgängers im 67 und arbeitete vorher im Costes, das es ebenfalls in die Top Ten der besten Restaurants Ungarns schaffte. Das in der „Gastrostraße“, der Ráday utca, befindliche Restaurant erhielt als erstes in Budapest überhaupt einen Michelin Stern. Chefkoch ist seit der Eröffnung 2008 der Portugiese Miguel Rocha Vieira.
Neben den üblichen Verdächtigten wie dem Arany Kaviár (Goldener Kaviar) und dem Fausto’s gesellten sich in diesem Jahr auch Neulinge zu den zehn besten ungarischen Restaurants. Obwohl das Salon Restaurant bereits seit 2010 im Hotel Boscolo existiert und der beide Einrichtungen beherbergende New York-Palast aus dem 19. Jahrhundert stammt, so wurde die Küche des Salon heuer erstmalig vom Dining Guide prämiert. Chefkoch András Wolf und Sous Chef Antónió Fekete setzen auf ungarische Feinkost mit zeitgenössischer Interpretation.
Bei der Auswahl der ausgezeichneten Restaurants kam es Vajda darauf an, dass das Gesamtbild stimmt und dass ein Besuch im jeweiligen Restaurant eine besondere Erfahrung ist: „Ein perfekt hergestelltes Gericht im teuren Porzellanteller ist nichts wert, wenn die Bedienung griesgrämig und der Tisch wacklig ist.“ Stattdessen werde bei der Verleihung des Preises auf qualitativ hochwertige Grundzutaten und Rohstoffe, saisonal stattfindenden Wechsel der Speisen und Frische und Regionalität der verwendeten Lebensmittel im Restaurant geachtet.

Talentiertester Jungkoch des Jahres: Péter Vajda, Chefredakteur des Dining Guide
(links) und der 22-jährige János Mizsei, Chefkoch des MÁK Bistro (rechts).
Früh übt sich
Auch zwei Sonderpreise wurden vom Dining Guide vergeben: Zum einen wurde die „Progressivste Küche des Jahres“ geehrt, zum anderen der „Talentierteste Jungkoch des Jahres“. Neben seiner Einreihung in die Top Ten der besten Restaurants Ungarns wurde das Salon Restaurant auch zum progressivsten Restaurant gekürt. Der Preis soll die außergewöhnlich schnelle, positive Entwicklung des Restaurants belohnen und insbesondere die Arbeit des Koch-Teams aus Wolf und Fekete ehren. Talentiertester Jungkoch des Jahres wurde hingegen der erst 22 Jahre alte Chefkoch des MÁK Bistro, János Mizsei, der den Preis stolz entgegennahm und dabei für das MÁK und seine durch traditionelle Gerichte inspirierte, moderne Küche Pate stand.
Das im Sofitel Hotel stattfindende Event wurde von Jeremy Cayron, dem Chefkoch des im selbigen beheimateten Paris Budapest Restaurant, mit französischen Leckerbissen bewirtet, wie es sie sonntäglich auch zum French Market Sunday Brunch im Sofitel zu schlemmen gibt.
Lisa Weil
