Am Freitagnachmittag stattete der republikanische Senator John McCain Budapest einen kurzen Besuch ab. Dabei traf McCain, der 2008 Präsidentschaftskandidat der Republikaner gewesen war, unter anderen mit Premier Viktor Orbán zusammen. Der Sprecher des Amtes des Ministerpräsidenten, Bertalan Havasi, teilte nach dem Treffen der beiden mit, der US-amerikanische Politiker habe seine Anerkennung gegenüber Orbán in Hinblick auf die sicherheitspolitische und militärische Kooperation zwischen den USA und Ungarn ausgedrückt. Orbán seinerseits betonte, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den zwei Ländern hervorragend sei. Laut Orbán wurden bisher rund neun Milliarden Dollar durch US-amerikanische Unternehmen in Ungarn investiert. Wie Bertalan Havasi erklärte, unterrichtete Orbán McCain auch über die Ergebnisse des Visegrád-Gipfels, der am Mittwoch und Donnerstag in Budapest stattgefunden hatte. Die vier Visegrád-Länder (Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) hatten die politische Führung in Kiew dazu aufgerufen, die Krise in der Ukraine unverzüglich beizulegen.
Umstrittenes Denkmal war Thema
Thema der Gespräche zwischen Orbán und McCain war auch das geplante und äußerst umstrittene Denkmal zum Gedenken an die Besetzung Ungarns durch Nazi-Deutschland am 19. März 1944. Wie ein Mitglied der Delegation von John McCain, Senator Ted Deutsch, gegenüber Journalisten sagte, versicherte Orbán der amerikanischen Seite, dass es nicht Zweck des Denkmals sei, Ungarns Vergangenheit reinzuwaschen. Der ungarische Premier betonte zudem, dass seine Regierung alles unternehme, um den Antisemitismus in Ungarn einzudämmen.