Die ungarische Notenbank (MNB) hielt am Freitag zum ersten Mal die internationale Lámfalussy-Konferenz im Budapester Marriott Hotel ab. Namensgeber der Konferenz ist der international renommierte ungarnstämmige Ökonom und Zentralbanker, Alexandre (Sándor) Lámfalussy, 84.
In seinen Begrüßungsworten sagte der ungarische Notenbankchef György Matolcsy, dass in stürmischen Tagen wie diesen die Regierungen und Zentralbanken eng miteinander kooperieren müssten. Er wies darauf hin, dass Regierung und Notenbank in Ungarn „Hand in Hand” zusammenarbeiten würden. Matolcsy kündigte auch an, dass den ersten Lámfalussy-Preis der Direktor der österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny bekomme. Nowotny seinerseits betonte, dass die Maastricht-Kriterien besonders wichtig seien, um jene Länder zu stabilisieren, die nicht Mitglieder der Euro-Zone seien. Er verwies auch darauf, dass die Notenbanken Ungarns und Österreichs ein enges Verhältnis hätten.

Premier Viktor Orbán: „Auf Ungarn wartet große Ära der Prosperität und Entwicklung“. (Foto: MTI / Koszticsák Szilárd)
Bei der Konferenz hielt auch Ministerpräsident Viktor Orbán eine Rede. Orbán versprach, dass das Budget 2014 kein Wahlbudget sein werde, so werde das Haushaltsdefizit wie schon in den vergangenen zwei Jahren unter drei Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) liegen. Wie er sagte, wird Ungarn in eine „große Ära der Prosperität und Entwicklung” treten, sofern das Land die heutige Wirtschaftspolitik der Regierung nach der Wahl fortsetzen könne. Orbán gab auch einmal mehr seiner Überzeugung Ausdruck, dass Zentraleuropa zum „Wachstumsmotor” der europäischen Wirtschaftsregion werden könnte. Hierzu seien aber enge Beziehungen zur deutschen Wirtschaft erforderlich, betonte er. In Sachen Euro-Einführung sagte er, dass Ungarn sich den Ländern der Euro-Zone in realwirtschaftlicher Hinsicht noch annähern müsse, erst dann könne über eine Mitgliedschaft in der Währungsunion ernsthaft nachgedacht werden.
An der Konferenz nahmen neben Orbán, Matolcsy und Nowotny der französische Zentralbankchef Christian Noyer, der lettische Notenbankchef Ilmars Rimisevics, der Direktor der spanischen Nationalbank, José Luis Malo De Molina, der Direktor der russischen Notenbank, Igor Dimitriev, und der ehemalige stellvertretende Notenbankchef Ungarns, György Szapáry, teil.