Im April werden es zehn Jahre sein, dass die Geschäftsleitung der Audi Hungaria Motor Kft. in den Händen von Thomas Faustmann liegt. Gleich zu Beginn seines Jubiläumsjahres unterhielten wir uns mit ihm über das bisher Erreichte, die anstehenden Höhepunkte dieses Jahres, aber auch darüber, wie die über zwanzigjährige Erfolgsgeschichte von Audi Hungaria weitergeschrieben wird.
Welche Höhepunkte gab es für die Audi Hungaria im letzten Jahr neben der allseits bekannten Eröffnung des Fahrzeugwerkes?
Das Jahr 2013 war für unser Unternehmen sehr erfolgreich. In der Motorenfertigung ist die Serienproduktion von 14 neuen Motoren angelaufen, dabei wurde wieder ein neuer Produktionsrekord aufgestellt. Den Werkzeugbau haben wir erweitert. In unserer brandneuen Automobilfertigung wurden die Serienproduktion der Audi A3 Limousine und des A3 Cabriolets gestartet. 2012 und 2013 haben wir insgesamt über 3.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Höhepunkt des Jahres war aber ohne Zweifel die Eröffnung unseres Automobilwerkes.
Vor einem Jahr um diese Zeit dürften Sie also vermutlich weniger Zeit und Muße für ein so ausführliches Interview mit uns gehabt haben wie jetzt.
Das ganze Vorjahr über waren wir recht angespannt, wenngleich es sich um eine positive Anspannung handelte, weil wir uns stets auf der Höhe der Aufgaben befanden. Unsere Aufgabenliste am Jahresanfang war aber respekteinflößend. Obwohl wir mit unserer Mannschaft bereits in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten unser Können bewiesen hatten, war die Aufgabe, das neue Werk anlaufen zu lassen, eine massive Herausforderung. Wir haben ganz systematisch Teilschritte zum Abarbeiten der umfänglichen Liste bereits seit etwa fünf Jahren vorbereitet. So hatten wir rechtzeitig ungarische Ingenieure nach Deutschland, in die USA oder nach China zu anderen Konzernproduktionsbetrieben entsandt, um Erfahrungen zu sammeln und den Anlauf der hiesigen Fahrzeugfabrik personalstrategisch gut vorbereiten zu können.
Die Fabrikerweiterung spielte also – wenn auch noch nicht sehr konkret – bereits seit 2005 in unseren Überlegungen eine Rolle. So hatten wir bereits damals begonnen, erste Grundstücke für eine Erweiterung hinzuzukaufen. Was den weiteren Ausbau der Automobilfertigung anbelangt, haben wir am Standort Győr noch Wachstumspotential. Wir müssen aber mit den Füßen auf dem Boden bleiben und dürfen nicht schneller wachsen, als wir mit unserer Kompetenz voranschreiten und es unsere Gegebenheiten erlauben.
Also etwa der Nachschub an qualifizierten Arbeitskräften…
Wir haben dafür beste Voraussetzungen. So wurden wir etwa im letzten Jahr zum fünften Mal in Folge zum attraktivsten Arbeitgeber des Landes gekürt. Das hilft uns natürlich, unsere Nachfrage nach Personal zu decken. Es gibt lediglich einige Spezialbereiche, wo wir gerne mehr Leute hätten, so etwa im Werkzeugbau, wo es noch große Wachstumspotenziale zu heben gibt. Da würden wir gerne mehr Facharbeiter und Ingenieure einstellen. Ebenso in der technischen Entwicklung oder bei der Logistik.
Wie gestaltet sich die Versorgung mit entsprechend ausgebildeten Managern?
Meiner Meinung nach sollte in Ungarn in der Management-Ausbildung noch stärker auf die Praxisorientierung Wert gelegt werden. Gemeinsam mit der ungarischen Regierung sind wir deshalb dabei, zu überlegen und zu planen, wie man ungarische Hochschulen, wie eben die Universität Győr, für solche Industriebedarfe fit machen könnte. Nach meinen Vorstellungen ist Manager ein Beruf, den man wie jeden anderen auch erlernen kann. Ein guter Manager muss aber nicht allein über das nötige Fachwissen verfügen, sondern auch über ganz unterschiedliche, entsprechende Fertigkeiten. Ganz wichtig ist aus meiner Sicht über die Berufspraxiserfahrung hinaus auch die Auslandserfahrung. Wir bei Audi Hungaria sind daher in der Managemententwicklung konsequent: Im mittleren und oberen Management muss bei uns eine Führungskraft mindestens zwei Jahre Auslandserfahrung aufzeigen. Derzeit sind mehrere ungarische Manager innerhalb des Volkswagen-Konzerns weltweit im Einsatz, von China über Deutschland bis Mexiko.
Ist das bei den teilweise höheren Einkommen im Ausland nicht riskant?
Sicher ist das Thema Gehalt eine wichtige Frage, aber auf der anderen Seite sind Ungarn und speziell die Perspektiven unserer Firma am Standort Győr so attraktiv, dass sie alle gerne wieder nach Hause kommen und bei uns ihre Karriere fortsetzen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer zu Zeiten des Brain-Drains, unter dem Ungarn gerade außerordentlich leidet.
Gemeinsam mit der ungarischen Regierung überlegen wir, dieses Land für die Menschen so attraktiv zu machen, dass sie gerne zurückkommen und am besten gar nicht erst auswandern. Dafür brauchen wir einen leichten, aber kontinuierlichen Reallohnzuwachs. Wenn die Menschen eine klare, zuverlässige Perspektive vor Augen haben, dann sind sie viel eher motiviert, zu bleiben – selbst wenn das West-Ost-Lohngefälle noch Jahrzehnte bestehen wird.
Welche Themen gibt es bei Gesprächen mit der Regierung noch?
Ganz wichtig ist das Thema Ausbildung, wo ich mich persönlich intensiv mit einschalte, um für Verständnis und Unterstützung zu werben. Wir müssen etwa die Universität in Győr auf ein noch höheres Niveau heben. Sie soll zum praxisorientierten Technik-Zentrum Ungarns werden. Die Chance ist da, alleine schon über die Audi Hungaria. Und wir sind ja nicht das einzige prosperierende Unternehmen der Stadt. Wir haben derzeit vier Lehrstühle an der Uni Győr, die mit massiver Unterstützung durch Audi bereits den neusten Wissensstand in der Fahrzeugfertigung vermitteln. Die Absolventen dieser Studiengänge werden sich nie Sorgen um einen Arbeitsplatz machen müssen. Im Gegenzug erwarten wir aber, dass das Land und die Stadt für die notwendige Infrastruktur sorgen. Wir brauchen Labore, Büroräume, Computer und vieles mehr.
Zieht die andere Seite mit?
Ja, aber leider nicht immer synchron, sondern in vielen Projekten zersplittert, oft zu langsam und meist schwerfällig. Dabei sollten die sich bietenden Chancen viel rascher ergriffen werden. Es geht ja oft nicht um übermäßig viel Geld, es müsste einfach nur entschlossen und konzertiert gehandelt werden. Diesbezüglich würde ich mir durchaus etwas mehr Enthusiasmus von der ungarischen Seite wünschen. Wir leisten hier schon seit über zwanzig Jahren gute und erfolgreiche Arbeit, darauf sollte die ungarische Seite aufbauen und noch mehr den Schulterschluß suchen. Wir wissen, was wir tun und gehen die richtigen Themen an.
Wer oder was sind die Bremser?
An der Universität bremsen Bürokratie und die begrenzten finanziellen Mittel; Stadt und Regierung müssen noch besser verstehen lernen, um was für einen strategischen Wert es in Sachen Qualifizierung für das Land und den Wirtschaftsstandort Ungarn geht.
Gibt es an anderen Audi-Standorten auch solche Probleme mit der Unterstützung?
Ich war vergangenes Jahr in Mexiko bei der Einweihung eines neuen Motorenwerks des Volkswagenkonzerns. Die mexikanische Regierung hatte dafür ein großes Stück Land bereitgestellt und die notwendige Infrastruktur geschaffen, unter anderem einen vierspurigen Autobahnzubringer, ein großes Bürogebäude, verschiedene Hallen und einen Gleisanschluss. Man hat dort also sehr schnell verstanden, dass Infrastruktur die Basis für Wachstum ist.
Eigentlich müssten Sie doch offene Türen einrennen. Ungarische Regierungsvertreter, allen voran Premier Orbán werden nicht müde zu erklären, dass sie Ungarn zum attraktivsten Produktionsstandort Europas machen wollen.
Das Problem ist nicht der Wille der Regierung, sondern sehr oft ihre Durchsetzungskraft, die Geschwindigkeit auf den Ebenen darunter. Wieder ein ausländisches Beispiel zum Vergleich: Als wir 2010 im Parlament den Vertrag zum Bau des Fahrzeugwerks unterschrieben, wurde zur gleichen Zeit der Bau eines Volkswagenwerks in den USA besiegelt. Dafür stellte der Staat Tennessee dem Konzern für einen symbolischen Wert eine Fläche zur Verfügung. Außerdem wurden dort mit einem Gesamtvolumen von 10 Millionen Dollar vier Hallen als Kommunikations- und Ausbildungszentrum errichtet, damit Volkswagen kommen und junge Leute ausbilden kann. Die Arbeitsteilung lautet: Wir bringen das Wissen mit und die andere Seite die Infrastruktur, das funktioniert erfahrungsgemäß gut.
Sicher auch in Ungarn.
Ungarn ist ein ressourcenarmes Land. Dafür hat es aber Menschen mit sehr viel Potenzial. Wenn diese menschlichen Ressourcen entsprechend gepflegt werden, kann man in Ungarn fantastische Sachen erreichen. Ich erlebe tagtäglich, wozu gut ausgebildete Ungarn in der Lage sind. Wir haben in unserem Werk erstklassige Leute, die für ihre Arbeit brennen und zu Weltspitzenleistungen fähig sind. Unsere Vorstände sind bei Werksbesuchen angesichts des Fachwissens und der Leidenschaft unserer ungarischen Mitarbeiter regelmäßig hellauf begeistert.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie bei der Logistik?
Nur damit Ihre Leser eine Vorstellung von der Dimension dieses Bereichs bekommen: Ein Fahrzeug besteht aus bis zu 6.000 Teilen. Täglich erhalten wir von etwa 1.500 verschiedenen Zulieferern mittels 2.400 Logistik-Mitarbeitern Waren im Wert von rund 22 Mio. Euro. Auf unserer Seite sind noch einmal 360 Logistiker eingesetzt. Bei so einem hohen Stellenwert kann man sich leicht vorstellen, warum wir gute Logistiker brauchen.
Wie zufrieden sind Sie mit der Verkehrsinfrastruktur?
Im Süden von Győr gibt es leider nur eine Brücke über die Eisenbahnlinie, das ist zu wenig. Dort fahren jeden Tag etwa 4.000 Mitarbeiter sowie 200 LKW zum Werk und wieder zurück, gelegentliche Engpässe sind hier also vorprogrammiert. Das Problem wäre mit nur einer neuen Brücke vom Tisch. Wir arbeiten mittlerweile mit der Regierung und mit der Stadt an einer Lösung. Das gleiche gilt für die Verbindung in Richtung Slowakei. Generell wäre ein noch intensiverer Austausch zu diesen Themen absolut notwendig, schließlich muss die Infrastruktur den wirtschaftlichen Projekten zumindest planerisch zwei-drei Jahre voraus sein.
Ist das Thema Flughafen jetzt abgehakt?
Wir sind auf dem guten Weg. Wir haben zwar eine verlängerte und verbreiterte Landebahn, auf der auch große Maschinen wie ein Airbus sicher landen können. Für die zuverlässige und sichere Nutzung des Flughafens fehlt aber noch ein sogenanntes instrumental landing system. Die öffentliche Ausschreibung dafür ist kompliziert und zeitraubend.
Warum ist dieser Flughafen so wichtig für Audi Hungaria?
Allein im letzten Jahr haben wir über diesen Flughafen über 30.000 Leute zwischen Győr und Ingolstadt befördert. Bei einem Hin- und Rückflug für Mitarbeiter reden wir von einer Zeiteinsparung von acht Stunden, das heißt einem ganzen Arbeitstag, den wir auf diese Weise an Reisezeit sparen. Es geht uns daher um reine Zeitersparnis und nicht etwa um Komfort oder Prestige. Zeit ist für uns die entscheidende Ressource. Letztendlich geht es ja darum, unsere Produkte möglichst schnell marktreif zu bekommen. Vor diesem Hintergrund wäre es natürlich eine große Verfehlung, jährlich zehntausende an Arbeitstagen zu verschwenden. Neben Personen befördern wir mit dem Flugzeug gegebenenfalls auch Motoren- und Fahrzeugkomponenten. Für unsere Produktion ist es ganz entscheidend, dass wir den Flughafen als schnelle, flexible Versorgungsoption im Portfolio haben. Deswegen engagiere ich mich auch so stark dafür, dass er bald komplett fertig wird. Es ist wie in einem Orchester: Wenn auch nur ein Instrument nicht richtig einsetzt oder spielt, dann leidet der Gesamtvortrag.
Wie viele Nicht-Ungarn arbeiten derzeit in Győr?
Feste Langzeitverträge haben wir mit knapp 100 Mitarbeitern. Wenn wir noch alle Fachexperten hinzurechnen, die in speziellen Bereichen unterstützend tätig sind, dann kommen noch einmal etwa 100 dazu. Im Verhältnis zu unserer Gesamtmitarbeiterzahl von gegenwärtig 10.300 ist das also ein sehr kleiner Prozentsatz. Das zeigt, wie erfolgreich unsere Qualifizierung ist, und wie weit unsere ungarischen Mitarbeiter bereits in der Lage sind, Weltspitzenprodukte herzustellen.
Wie ist die Zusammenarbeit mit anderen großen Investoren vor Ort bezüglich der angesprochenen allgemeinen Themen?
Es gibt ein konstruktives Miteinander.
Welche Höhepunkte stehen in diesem Jahr auf Ihrer Agenda?
Die Serienproduktion weiterer neuer Motoren wird starten, auch die Effizienzsteigerung der Motoren im Rahmen der CO2-Reduzierung geht weiter. Derzeit sind wir gerade massiv in den Vorbereitungen für den Produktionsstart der dritten Generation der TT-Modellreihe. Den Werkzeugbau werden wir auch erweitern. Die entsprechende Investition zur Vergrößerung der Hallenfläche wurde bereits genehmigt. In Kürze werden wir mit den Erdarbeiten beginnen. Dabei handelt es sich bereits um die zweite Erweiterung der Halle. Beim Ausbau der technischen Entwicklung sind die Bagger bereits kräftig am Arbeiten, demnächst wird der Beton fließen und bald werden hier neue Prüfstände errichtet. Wir werden in diesem Jahr auch weiter an der Management-Entwicklung arbeiten. Die Geschwindigkeit, mit der wir uns im Weltmarkt bewegen, ist so rasant geworden, dass wir auch unser Management permanent weiterentwickeln und für die wachsenden Anforderungen qualifizieren müssen.
Welche Ideen haben Sie diesbezüglich?
Im Prinzip brauchen wir eine Art „Management-Campus“, damit unsere Führungskräfte in der Lage sind, mit der Geschwindigkeit und den Herausforderungen Schritt zu halten. Es geht um ein permanentes Training. Das ist eine riesige Herausforderung. Hier ist auch das Thema Internationalität ganz wichtig, also, dass die Leute auch mal im Ausland Erfahrungen und Perspektiven sammeln. Was mir weiterhin vorschwebt ist, zu schauen, ob nicht renommierte ausländische Universitäten, die bei der Management-Ausbildung über einen guten Namen verfügen, zu uns kommen oder etwas gemeinsam mit uns machen, um unser Management weiterzubilden. Vielleicht lokale Workshops, Seminare oder Vorlesungsreihen mit Lehrkräften von externen Universitäten. In diesem Zusammenhang kann ich mir auch eine Kooperation mit der deutschsprachigen Andrássy-Universität gut vorstellen. Die Deutschsprachigkeit ist übrigens ganz entscheidend für uns. Ohne die deutsche Sprache geht es bei uns nicht. Alle Entwickler im Volkswagen Konzern sprechen deutsch.
Wie haben Sie das geschafft? Andere globale deutsche Unternehmen haben dem englischen Druck nachgegeben…
Englisch sprechen unsere Führungskräfte natürlich auch, das ist keine Frage, aber im Volkswagen-Konzern ist deutsch die Schriftsprache. Wir haben weltweit 550.000 Mitarbeiter, davon sind die wenigsten deutsche Muttersprachler. Wenn es aber um technische Belange geht, dann sprechen alle deutsch. Die deutsche Sprache ist sehr präzise, und auf Präzision kommt es bei uns an. Exzellente deutsche Sprachkenntnisse sind daher auch bei den Tochterfirmen lebensnotwendig für uns.
Wo sehen Sie von Seiten der ungarischen Regierung mit Blick auf Audi Hungaria Handlungsbedarf?
Die Technologie, die in Ungarn ansässige Firmen brauchen, um am Weltmarkt erfolgreich zu sein, kommt heute im Wesentlichen von großen internationalen Firmen. Damit diese den Weg nach Ungarn finden, hier bleiben und weiter investieren, muss Ungarn alles daran setzen, für diese attraktiv zu sein, beim Ausbildungsniveau, bei der Rechtssicherheit, bei der Unternehmerfreundlichkeit, aber auch bei den ordnungspolitischen wie infrastrukturellen Rahmenbedingungen.
Welche Hoffnungen haben Sie, dass diese Themen noch besser angegangen werden?
Man kann über die jeweiligen Regierungen und andere Politikvertreter, geteilter Meinung sein. Das ist die Basis der Demokratie. Für mich aber steht fest: die amtierende Regierung ist mutig und auch bei teils heftigem Gegenwind bereit, unkonventionelle Wege zu gehen. Genauso konsequent, wie etwa das Thema IWF ad acta gelegt wurde oder das Parlament effizienter gestaltet wurde, könnten auch die für uns wichtigen, in diesem Interview mehrfach angesprochenen Problemfelder angegangen werden. Konsequent und visionär, denn wenn man keine Visionen hat, braucht man gar nicht erst loszumarschieren.
Stellenweise bekommt man den Eindruck, dass es Ihnen um mehr als nur den Erfolg Ihrer Firma geht!
Im April sind es zehn Jahre, dass ich an der Spitze von Audi Hungaria stehe. Ich fühle mich in Ungarn sehr wohl und schätze die Gegebenheiten dieses Landes, insbesondere seine begeisterungsfähigen Leute. Genau deshalb bin ich der Überzeugung, dass es sich lohnt, gegen Erscheinungen anzugehen, die der Entfaltung dieser Ressourcen im Wege stehen. Ungarn ist ein tolles Land, ein Land mit einem unheimlichen Potenzial. An uns allen liegt es, dieses Potenzial zu aktivieren. Ich bin mir bewusst, dass Firmen wie Audi Hungaria dabei eine besondere Verantwortung tragen.
Wie sieht es mit Ihrer Auftragslage aus?
Unsere Auftragslage für 2014 und 2015 stimmt uns sehr zuversichtlich, dass es mit der Konjunktur weitergeht und dass in Summe mehr Autos und Motoren produziert werden. Aber unabhängig davon: Der Kunde kauft das, was ihm einen persönlichen Mehrwert bietet und was ihm gefällt. Wir müssen es schaffen, unsere Autos technologisch so weiterzuentwickeln, dass sich potenzielle Käufer besonders für unsere Autos interessieren. Wir müssen Autos herstellen, wo die Leute einfach sagen: „So eins möchte ich haben!“. Autos wie etwa die Audi S3 Limousine aus unserer Produktion, die ich gerade fahre. Das ist ein fantastisches Auto. Solche Autos zu fahren, macht sicher nicht nur mir Spaß.
Zum Abschluss noch eine Győr-Frage. Was zeigen Sie ausländischen Gästen gerne von Ihrer Stadt, in welche Restaurants laden Sie sie gerne ein?
Zum Spazierengehen kann ich den Széchenyi tér empfehlen. Wenn man im Sommer abends dort langschlendert, glaubt man, man sei an der Riviera: ein pulsierendes Leben, volle Straßen-Cafés, nette Leute, Familien mit Kindern sind dort, die Kleinen spielen ausgelassen bei den Springbrunnen. An Restaurants kann ich das Patio und das La Maréda empfehlen. Ein ganz hervorragendes Restaurant ist auch das imposant unterhalb der Abtei gelegene Viator in Pannonhalma. Sehr zu empfehlen ist ebenso das Szél Fiai fogadó in Nyúl, das inzwischen eine Art Hausrestaurant von uns geworden ist. Es hat bisher allen meinen Gästen, sogar den Fußballern vom FC Bayern sehr gut gefallen.