Népszava
Die Flat Tax nutzt nur wenigen
Ungarns Premier Viktor Orbán hat vor Kurzem angekündigt, die einheitliche Einkommensteuer auf unter zehn Prozent zu senken, sollte seine rechtskonservative Partei im Frühjahr die Parlamentswahl gewinnen. Derzeit liegt die 2011 eingeführte Flat Tax bei 16 Prozent. Nach Ansicht der linken Tageszeitung Népszava schadet die Einheitssteuer dem Land mehr als dass sie ihm nutzt: „Bleiben wir bei den Fakten: Durch die Einführung der pauschalen Einkommensteuer in Höhe von 16 Prozent entgehen dem ungarischen Staatshaushalt jährlich rund 444 Milliarden Forint [knapp 1,5 Milliarden Euro]. Experten haben darüber hinaus berechnet, dass diese Summe vor allem die Nettolöhne jener kinderlosen Staatsbürger erhöht, die zu den reichsten Einkommensschichten in Ungarn gehören. 1,5 Millionen Steuerzahler gelten als Nutznießer der Flat Tax, 2,5 Millionen Arbeitnehmer dagegen, zum Großteil Geringverdiener, zählen zu den Verlierern.“ (10. Dezember 2013)
Magyat Nemzet
Niedrigere Flat Tax kann kommen!
Nach Meinung der konservativen Tageszeitung Magyar Nemzet sind die Voraussetzungen für eine Senkung der Flat Tax geschaffen: „Betrachten wir nun, welche Voraussetzungen dieser Schritt erfordert. Die Regierung hat schon unter schwierigeren Gegebenheiten bewiesen, dass sie zu Dingen fähig ist, zu denen ihre Vorgänger niemals fähig waren: Sie ist etwa imstande, das Haushaltsdefizit unter drei Prozent des BIP zu halten. Wir haben keine Zweifel daran, dass sie in den nächsten Jahren auch die strenge Haushaltsdisziplin wahren wird. Eine andere wichtige Voraussetzung ist das Wirtschaftswachstum. Die Zahlen zeigen uns, dass der Konjunkturmotor angesprungen ist. Dies wird auch von Brüssel anerkannt, so rechnet die Europäische Kommission mit einem stetigen Wachstum in den kommenden Jahren. Als Ergebnis wird die Zahl der legal Beschäftigten weiter steigen und schon dieses Jahr die Vier-Millionen-Marke übersteigen. Das bedeutet, dass mehr Ungarn eine registrierte Arbeit haben und deshalb auch mehr Menschen Steuern zahlen. Dadurch kann in Ungarn das verwirklicht werden, wovon wir bislang nur träumen konnten: Viele Steuerzahler zahlen weniger Steuern.“ (9. Dezember 2013)