Eine vor kurzem veröffentlichte Umfrage des Aon Hewitt ergab, dass 64 Prozent der Mitarbeiter von IT Services Hungary (ITSH), der ungarischen Tochter von T-Systems und größter Arbeitgeber des Landes im Infokommunikationssektor, mit überdurchschnittlichem Engagement bei der Sache sind. Das Personalberatungsunternehmen erklärte, dass die Studie klar demonstriere, dass motivierte Angestellte produktiver sind, unmotivierte hingegen ihre Firma richtig Geld kosten. Laut einer weiteren, von T-Systems selbst durchgeführten internen Befragung fühlen sich zudem 81 Prozent der ITSH-Mitarbeiter in ihrem Unternehmen überdurchschnittlich wohl. Diese beiden guten Ergebnisse nahm die Budapester Zeitung zum Anlass, um mit Personalchefin Judit Forgács über deren Zustandekommen zu reden.
„2013 waren wir auch mit Blick auf das Personal erfolgreich“, beginnt Forgács. Die „Best Employers 2013“-Studie zeige, dass man bei ITSH das Engagement der Mitarbeiter genauso hoch halten konnte wie im Vorjahr, in Zukunft wolle man diesen Wert sogar noch steigern. Über den weiterhin hohen Wert freue man sich auch deshalb, weil man auch dieses Jahr wieder gewachsen sei, um etwa 400 Mitarbeiter, so die Managerin: „Das hängt mit Sicherheit auch mit den deutschsprachigen Aufträgen zusammen, die immer mehr Deutsch sprechende Arbeitskräfte benötigen.“ Die Hälfte der Mitarbeiter spreche neben der Muttersprache eine Fremdsprache (entweder Deutsch oder Englisch), die andere Hälfte sogar zwei (Deutsch und Englisch), das sei weit über dem ungarischen Durchschnitt. Das dürfte auch zum schnellen Wachstum des erst im Sommer 2012 eröffneten Büros in Pécs beigetragen haben: Bis Jahresende sollen hier bereits 200 Mitarbeiter beschäftigt sein. Mit insgesamt knapp über 3.500 Mitarbeitern sei man hierzulande im IT-Dienstleistungssektor bereits der größte Arbeitgeber.
Junge und dynamische Firmenkultur
Warum die Angestellten so gerne bei ITSH arbeiten, erklärt Forgács folgendermaßen: „Unsere Unternehmenskultur ist jung und dynamisch, die Führungskräfte sind für jeden erreichbar, zu unserer Firmenkultur gehört eine offene Kommunikation, die Mitarbeiter fühlen sich insgesamt untereinander sehr wohl. Zudem sind es die Herausforderungen: Nur ein Drittel der Angestellten leistet klassische Service Desk-Aufgaben, zwei Drittel dagegen beschäftigen sich mit qualifizierter Informationstechnologie wie Anwendungsentwicklung oder IT-Architektur.“ Aufgrund der Karriereoptionen haben Mitarbeiter gute Möglichkeiten, sich innerhalb der Firma weiter zu entwickeln und in neuen Positionen zu beweisen. Dieses Jahr habe sich ein Zehntel der Belegschaft weiterentwickelt, entweder auf eine Managementebene nach oben oder in Sachen Fachwissen. „Die Mitarbeiter wissen unser großes Weiterbildungsangebot sehr zu schätzen: Bis zum Jahresende werden wir insgesamt 14.000 Fortbildungstage organisiert haben“, fügt die Managerin hinzu. Auch laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsberatungsunternehmens PwC lege die Generation Y – bei ITSH liegt der Altersdurchschnitt bei 31 – mehr Wert auf fachliche Weiterentwicklung als materielle Anerkennung, man liege also voll im Trend.
Die ITSH-Angestellten halten es laut Umfrage für besonders wichtig, dass das Unternehmen erfolgreich und profitabel ist, denn dies sind die Grundsteine für einen stabilen und sicheren Arbeitsplatz. Auch für nächstes Jahr rechne man bei ITSH mit Wachstum, sowohl was die Mitarbeiterzahl als auch den Auftragseingang betrifft.
Heranreifen von guten Managern beschleunigen
Der Gefahr des Talentschwunds begegne man bei ITSH unter anderem mit dem Leadership Talent-Programm, in dem aus sehr fähigen Mitarbeitern künftige Manager geformt werden, wobei besonders Frauen in der Männerdomäne IT gefördert werden – Forgács selbst dürfte hier ein Vorbild sein. „Wir versuchen, das Heranreifen eines guten Managers zu beschleunigen. Dies ist natürlich schwierig, aber über das Schaffen von Situationen, in denen Erfahrungen gesammelt werden können, können wir gute Grundlagen dafür bieten“, so die Personalchefin. Geschätzt würden von der Belegschaft auch Zusatzleistungen wie etwa die Sportkarte, mit der Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen oder Fitnessstudios vom Unternehmen übernommen würden. „Wir schreiben auch Innovationsprojekte aus, an denen sich die Mitarbeiter mit Ideen zur Verbesserung ihrer Arbeit beteiligen können. Die besten Ideen werden honoriert – so rücken wir bis zu einem gewissen Grade die einzelnen Mitarbeiter in den Fokus“, erklärt Forgács.
Der Standort Ungarn biete die verlässlichste Infrastruktur und die bestqualifiziertesten Arbeitskräfte der Region, die zudem im Schnitt über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügen würden. Das neue Arbeitsgesetzbuch Ungarns sei laut der Personalchefin sowohl arbeitnehmer- wie auch arbeitgeberfreundlicher als das vorherige, etwa was den verbesserten Kündigungsschutz angehe. Sie würde sich aber noch etwas mehr Flexibilität in Sachen Überstundenregelung wünschen. „Generell wünsche ich mir, dass alle unsere Mitarbeiter das Gefühl haben, bei einem Unternehmen tätig zu sein, das äußerst fair mit ihnen umgeht“, resümiert Forgács.