„Der ungarische Haushalt 2014 ist kalkulierbar langweilig“, begann Zoltán Cséfalvay am vergangenen Freitag seinen Vortrag vor der Swisscham Hungary. Auch sonst zeichnete der Staatssekretär für wirtschaftliche Strategie im ungarischen Volkswirtschaftsministerium das Bild einer Volkswirtschaft, die nach fünf Jahren Ausnahmezustand langsam wieder Tritt fasst.
Die Opposition hätte im Parlament sogleich bemängelt, dass das Budget 2014 zu sehr dem des noch laufenden Kalenderjahres gleiche, bemerkte Cséfalvay sogleich. „Aber ist es nicht genau das, worauf wir gewartet haben?“, so der Staatssekretär, der bei dieser Gelegenheit auch noch einmal darauf hinwies, dass es keinen Wahljahres-Haushalt geben wird, mit dem Ungarn schon mehrfach leidvolle Erfahrungen sammeln konnte. Im Gegensatz zu etwa der Zeit vor einem Jahr sei es inzwischen auch fast überflüssig zu erwähnen, dass das Budget nachhaltig unter drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes gehalten werden könne.
Nicht zuletzt, weil der Wachstumsmotor endlich wieder angesprungen ist: „Im ersten Halbjahr sind wir aus der Rezession gekommen, im zweiten haben wir wieder den Wachstumspfad beschritten.“ Auch dieser sei nachhaltig beschaffen. Nicht zuletzt, weil er inzwischen auf mehreren Beinen stehen würde, sich nämlich nicht mehr nur auf den Export, sondern etwa auch auf die Investitionen – nicht zuletzt auch im Bausektor – und den Konsum stützen könne. Während die positiven Entwicklungen im Bausektor unter anderem von staatlichen Aufträgen getragen würden, sind für das Anwachsen des Konsums vor allem eine positive Reallohnentwicklung und eine schrittweise Lösung des Problems mit den Devisenkrediten verantwortlich.
Positive Wachstumsimpulse würden auch von dem im Sommer gestarteten und im Herbst erneut aufgelegten Kredit-Wachstums-Programm der Ungarischen Nationalbank ausgehen. Gleichzeitig bescheinigte Cséfalvay auch verschiedenen, von Kritikern am Anfang als Wachstumskiller verschrienen Maßnahmen der Regierung zum Schutz von Arbeitsplätzen eine wachstumsfördernde Wirkung. „Unsere Herausforderung besteht jetzt darin, unseren eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs noch nachhaltiger, berechenbarer und ruhiger zu gestalten – wobei ich letzteres nicht nur wegen der bevorstehenden Adventzeit erwähne“, so der Staatssekretär.