Der Name „Budapest“ war zunächst noch gar nicht gebräuchlich, üblich war am Anfang noch „Pest-Buda“. Der für die Idee und Pläne zum Bau der Kettenbrücke verantwortliche Graf István Széchényi hatte die Idee der Zusammenlegung schon in den 1830er Jahren geäußert, er schlug auch den endgültigen Namen „Budapest“ vor; doch die Österreichische Kaiserliche Regierung unterdrückte diese Bestrebungen so lange, bis sie mit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 wieder ihre Macht in der Region gefestigt hatte. Noch 1780 wurde Deutsch von den Habsburgern als Amtssprache in Budapest eingeführt. Dies geschah auch, um die immer wieder aufflammenden revolutionären Bewegungen der Ungarn besser kontrollieren zu können. Gleichzeitig wurde man damit auch den regelmäßig ins Land gerufenen Deutschen gerecht, die mittlerweile große Teile der Stadt besiedelten: Zwischen 1720 und 1850 waren über 55 Prozent der Budaer Bevölkerung Deutsch, in Óbuda sollen ebenfalls Donauschwaben die Mehrheit der Bürger gebildet haben, in Pest waren es zwischen 1715 und 1750 auch über 55 Prozent Deutsche. 1870 ging der Zusammenlegung der drei Städte die Gründung eines „Hauptstädtischen Rates für öffentliche Arbeiten“ voraus, der die bauliche und infrastrukturelle Entwicklung der Gesamtstadt koordinieren sollte.
Nach der Vereinigung wuchs nicht nur die Bevölkerung deutlich: 1872 waren es noch 270.000, 1890 bereits 492.000 Einwohner. Während Pest-Buda 1870 noch Nr. 17 der größten Städte Europas war, gelangte Budapest um 1900 bereits auf den achten Platz. Auch die Wirtschaft und die Kultur florierten zu jener Zeit. Inzwischen ist Budapest eine moderne, weltoffene Metropole, was nicht nur die omnipräsenten Touristen, sondern auch die zahllosen kulturellen Institutionen und Veranstaltungen verdeutlichen. Gleichzeitig zeugen die vielen schönen Gebäude aus vergangenen Zeiten vom Fortbestand älterer Traditionen.
OB Tarlós‘ feierliche Rede über Erneuerungen
Seit 1991 ist der 17. November in Ungarn der Hauptstädtische Feiertag. Oberbürgermeister István Tarlós hielt aus diesem Anlass eine feierliche Rede im Stadtparlament, in der er über die aktuell noch laufende Erneuerung der Stadt und über ihre Werte sprach. „Die Werte, die seit 140 Jahren das Antlitz der Stadt bestimmen, sind heute genauso wichtig. Sie zu bewahren und zu pflegen sind unsere gemeinsamen Ziele“, sagte das Stadtoberhaupt. Die im Anschluss von ihm mit den Ehrenpreisen der Stadt ausgezeichneten Bürger seien die Nachfahren der Stadtgründer, ihre Arbeit trage in hohem Maße dazu bei, dass der gute Ruf und geistige Rang der Stadt wachse, sagte Tarlós. „Das Mehren der Werte der Stadt ist eine Aufgabe der Menschen. Die hier geehrten Künstler, Pädagogen, Ärzte, Sportler und Verwaltungsangestellten haben zum Teil unter schwierigen Umständen Dauerhaftes geschaffen.“
Außerdem sprach der Bürgermeister noch über die vielen laufenden Renovierungsarbeiten in Budapest: Diese erstreckten sich von den Innenstadt bis hin zum Széll Kálmán tér (vormals Moszkva tér). Die Metro 4 wiederum werde 2014 vollständig in Betrieb genommen. „Man kann und braucht nicht alles gleichzeitig zu lösen“, so Tarlós, „was wir tun, ist, sinnvoll voranzuschreiten und die Stadt als lebenswerten Ort voranzubringen.“