Leslie Mandoki kann es nicht lassen. Am kommenden Wochenende erscheint sein Album „Budabest“. Eingespielt in seiner Heimatstadt, brilliert der Rockstar mit Freunden und Kollegen aus aller Welt. Doch was ist es, was ihn immer wieder nach Budapest zieht? Die Online-Zeitung hna.de sprach mit dem Musiker.
Obwohl Mandoki rund um den Globus bekannt und zu Hause ist, ist doch Budapest seine Heimat. Einmal in Ferihegy gelandet, sind es teils altbekannte, teils hoch gehandelte Adressen, die der Musiker ansteuert. Dabei braucht es weder einen VIP-Pass noch monatelange Planung im Voraus, um Mandoki in einem dieser Lokale anzutreffen, sondern einfach nur ein wenig Glück.
Das leibliche Wohl
Ungarn sind ein Volk von Genießern. Kein Wunder also, dass Genussmensch Mandoki gleich zwei Gastronomien auf seiner Liste hat. Da wäre zum einen das Kéhli Vedéglő im III. Bezirk. Seit mehr als hundert Jahren, genauer seit 1899, wird in der Mókus utca Gastfreundschaft großgeschrieben. Dabei reicht die Auswahl an Gerichten von ungarischen Klassikern wie Gänsekeule mit Rotkraut über Fischgerichte bis hin zu Fleischplatten für zwei Personen. Wobei gerade bei den Fleischplatten Vorsicht geboten ist, denn es bedarf durchaus zweier engagierter Esser, um derer Herr zu werden. Lecker sind sie jedoch allemal.
Der zweite Platz, um für das leibliche Wohl zu sorgen, ist das Café Gerbeaud. Weltbekannt und ein Glanzlicht der Kaffeehaus-Kultur der k. u. k.-Monarchie ist das Gerbaeud auch heute noch ein Besuchermagnet. Die Kellner tragen weiß und sind freundlich und hilfsbereit. Zwar bietet das Gerbeaud mittlerweile auch ein Bistro, in dem es klassisch ungarische Gerichte in urban-moderner Atmosphäre anbietet, aber bekannt und beliebt ist es nach wie vor vor allem für seine Konditorei und das Café. In schönstem Jugendstil entzückt es seine Besucher schon beim Eintreten. Die Speisekarte bietet vor allem traditionelle Süßigkeiten, jedoch ist es gerade dieses Festhalten an Altbewährtem, welches das Gerbeaud so liebenswert macht. Trotz allem wirken die Desserts nicht langweilig, sind sie doch aus besten Zutaten und ansprechend modern arrangiert.
Mandoki ist mit Leib und Seele Musiker. Kein Wunder also, dass ihm die neu eröffnete Musikakademie Franz Liszt einen Besuch wert ist. Nicht nur wegen des atemberaubenden Interieurs, sondern auch, weil Mandokis musikalische Wurzeln hier liegen. Denn hier studierte er Schlagzeug, Komposition und wie man eine Band führt.
Unaufgeregt und authentisch
Eine Kombination aus Wohltat für Leib und Seele bietet nach Mandoki die Kneipe Szimpla. Insbesondere hier hat man die Chance, den Musiker zu treffen, denn, wie er sagt: „Selbst, wenn ich nur einen Abend in Budapest bin, komme ich her.” Warum, ist einfach zu erraten, wenn man das Szimpla betritt: Unaufgeregt, irgendwie chaotisch, aber vor allem sehr authentisch und damit ein wenig wie der Musiker.
Doch selbst wenn man Mandoki nicht selbst antrifft, mit seinem neuen Album in den Ohren und einem Spaziergang entlang seiner Lieblingsplätze ist es fast ein wenig, wie eine persönliche Stadtführung.
Mehr Informationen unter:
Kéhli Vedéglő
III. Mókus utca 22, www.kehli.hu
Café Gerbeaud
V. Vörösmarty tér 7, www.gerbeaud.hu
Musikakademie Franz Liszt
VI. Liszt Ferenc tér 8, www.lfze.hu
Szimpla
VII. Kazinczy utca 14, www.szimpla.hu