Der V. Bezirk ist das Herz der Stadt, pulsierend, schnell und vor allem wohlhabend. Einige der exklusivsten Geschäfte finden sich dort in erstaunlicher Dichte. Auch die Bewohner gelten als gut situiert, der Stadtteil ist der Inbegriff von Urbanität. Trotzdem erhielt eben dieser Bezirk nun 226 Millionen Forint für die Förderung von Bauernhöfen.
Damit gelingt dem innerstädtischen Bezirk das Kunststück, unter dem Strich als zahlenmäßig größter Nehmer zwischen den Bewerbern hervorzugehen: insgesamt vier Ausschreibungen aus der Innenstadt wurden dabei mit einem Teil der insgesamt zu vergebenden 3,5 Milliarden Forint bedacht.
Bauernmarkt in der City
Dabei scheinen die zu unterstützenden Ziele auf den ersten Blick sehr weit entfernt von den Belangen und Gegebenheiten von Downtown Budapest zu sein. Der Minister für Regionalentwicklung, Sándor Fazekas, beschrieb auf einer Pressekonferenz diese folgendermaßen: „Grundlegendes Ziel ist es, die Höfe als Versorger zu stärken und Hofbetreiber zu ermutigen, auch als Landwirte tätig zu sein. Dazu gehört es auch, die zu unterstützen, die auf diesen Landwirtschaften leben.“
Dazu gehöre aber auch, Orte zu schaffen, an denen die Erzeugnisse der Bauern verkauft werden können. Eben dies soll nun im V. Bezirk geschehen und ein Bauernmarkt gebaut werden. Das Nachrichtenportal napi.hu befragte dazu die Bezirksverwaltung und bekam zur Antwort, die Markthalle in der Hold utca solle aus den Ausschreibungsgeldern erneuert werden, um so „den Bauern die Möglichkeit zu geben, ihre Waren dort zu verkaufen und den Bewohnern die Chance zu geben, an Produkte zu gelangen, die sie ruhigen Gewissens kaufen können.“