Budapest ist immer ein Erlebnis – egal, ob man nur für ein Wochenende in der Stadt an der Donau weilt oder man hier seinen Sommerurlaub verbringt. Doch wie steht es um Ausländer, die hier leben? Wie erleben sie die Stadt, und was ist das, was Budapest so lebenswert macht? Lesen Sie im sechsten Teil die Empfehlungen und Tipps von Patrik Durfors aus Schweden.
Bevor Patrik Durfors sich in Budapest niederlassen konnte, musste er erst eine regelrechte Odyssee hinter sich bringen. Alles begann vor zweieinhalb Jahren. Bei einem Wochenende mit seiner Freundin verliebten sich die beiden in die Stadt und führten von da an eine Fernbeziehung mit Budapest. Jeden Monat fuhren sie her, konnten nicht genug bekommen. Im Januar 2012 beschloss das Pärchen, sich hier ein Apartment zu kaufen und zu vermieten, wenn sie es gerade nicht bewohnten. „Doch dann ein paar Monate später dachten wir uns: Warum zum Teufel bleiben wir eigentlich in Schweden?“, erzählt Patrik Durfors. Ein eigentlich unglücklicher Zufall half ihm bei der Entscheidung: Seine Arbeitsstelle kündete eine Umgestaltung an und bot ihm eine Abfindung. Jetzt hielt ihn nichts mehr zurück: Im September 2012 packten er und seine Freundin ihre Habseligkeiten ins Auto, und dann begann die Reise nach Ungarn: Durch Dänemark, Deutschland und die Tschechische Republik, drei Tage, 3.000 Kilometer. Unterwegs fürchteten sie die deutschen Autofahrer, die trotz Regen mit 170 Stundenkilometern über die Autobahn rasten, verirrten sich im tiefsten Nirgendwo in Tschechien – und kamen doch sicher in Budapest an.
Eine weltoffene Stadt mit Zukunft
Die Entscheidung hat Patrik im vergangenen Jahr, das er nun in Budapest lebt, nicht bereut. Eine seiner ersten Taten hier war, sich zwei kleine Hunde anzuschaffen. Mit diesen geht er jeden Tag spazieren; eine gute Art, mit Leuten in Kontakt zu kommen. „Obwohl ich kaum Ungarisch spreche, habe ich hier mehr Kontakte zu den Menschen, wenn ich einfach raus auf die Straße gehe, als ich in Schweden jemals hatte.“ Die Schweden seien ziemlich verschlossen, die Ungarn dagegen offener. „Aber nicht zu offen, wie zum Beispiel die Menschen in Südeuropa, die für meinen Geschmack etwas aufdringlich werden können. Bei den Ungarn fühle ich, dass wir gut zusammenpassen.“
Und das ist nur eines der Dinge, die Patrik Durfors an Budapest schätzt. Auch die Karrierechancen seien hier sehr gut. „Ich denke, das alles hier befindet sich noch im Wachstum. Es ist eine Stadt mit Zukunft. In Schweden ist Budapest im Gegensatz zu zum Beispiel Prag noch relativ unbekannt. Und das, obwohl es mindestens genauso viel anzubieten hat!“
„Seltsame“ Pasteten und Michelin-Sterne
Und das beweist er gern seinen Freunden. Patrick Durfors zeigt ihnen „sein“ Budapest am liebsten auf einem Spaziergang. Dabei rät er seinem Besuch stets, die Augen in die Höhe zu richten. Denn nur dort entdeckt man die wunderschönen Ornamente an den Gebäuden – und vielleicht sogar ein paar Einschusslöcher, die von Budapests bewegter Geschichte erzählen.
Ein Muss auf dem Stadtrundgang ist für ihn auch die Margitsziget. Danach wird sich in einem Restaurant mit ungarischer Küche gestärkt, und die schwedischen Gäste müssen unbedingt die „seltsamen“ Pasteten probieren, die man hier überall bekommt.
Das kulinarische Angebot Budapests – und die günstigen Preise – sind für Patrick eines der Highlights der Stadt. „Hier habe ich das erste Mal Essen in Michelin-Sterne-Qualität gekostet, das war im Onyx Restaurant“, erzählt er. Doch nicht nur die Sterne-Küche in Budapest sei empfehlenswert, sondern auch die kleinen Gaststätten mit traditionellen Speisen, wie zum Beispiel das Café Csiga am Rákóczi tér. Besonders empfiehlt Patrik auch die Pizza im Caffe Gian Mario: „Ich hätte nicht gedacht, dass Pizza so gut schmecken kann!“ Weitere seiner Lieblingsrestaurants sind das Menza am Liszt Ferenc tér und Il Terzo Cerchio an der Dóhany utca.
…und gutes Wetter
Ist das Wetter einmal nicht geeignet für Aktivitäten im Freien, rät Patrik Durfors zu einem Spa-Besuch. Er und seine Freundin haben nach eigenen Angaben bereits viel zu viel Geld in ihrem Lieblingsspa, dem A-list Salon & Spa am József Nádor tér, gelassen. „Eine Massage dort, und man wird süchtig.” Die perfekte Art, die Kälte des Budapester Herbstes zu vertreiben. Aber im Allgemeinen machen Wind und Regen Patrik Durfors wenig aus: „Das erinnert mich an den schwedischen Sommer, also kein Problem für mich!“
Mehr Informationen unter:
Onyx Restaurant
www.onyxrestaurant.hu
Gian Mario
www.caffegianmario.com
Menza Etterem
www.menzaetterem.hu
Il Terzo Cerchio
www.ilterzocerchio.hu
A-list Salon & Spa
www.a-list.hu/hu