Budapest ist immer ein Erlebnis – egal, ob man nur für ein Wochenende in der Stadt an der Donau weilt oder man hier seinen Sommerurlaub verbringt. Doch wie steht es um Ausländer, die hier leben? Wie erleben sie die Stadt, und was ist das, was Budapest so lebenswert macht? Lesen Sie im fünften Teil die Empfehlungen und Tipps von Bibi Ebel aus Kanada, die mit ihrer Familie in Budapest lebt.
Bibi Ebel lebt noch gar nicht so lange in Budapest. Im Sommer 2011 wurde ihr Ehemann zur Kanadischen Botschaft in Ungarn versetzt, und die Familie mit zwei kleinen Kindern (zwei Jahre und zwei Monate alt) verließ mit ihm ihre Heimat Kanada. Schon bald kam das dritte Kind, geboren in Ungarn und ein Zeichen der Verbundenheit der Familie mit diesem Land.
Als Vollzeit-Hausfrau und Mutter hat Bibi Ebel alle Hände voll zu tun. „Manche sagen, das ist der schwierigste Job der Welt!“
Ursprünglich stammt die 32jährige aus Kasachstan. Schon bevor Budapest das Zuhause ihrer Familie wurde, besuchte sie die Stadt vier Mal. Damals blieb sie allerdings meist in Pest und interessierte sich für das Nachtleben der Stadt. Heute, als Mutter, sieht sie Budapest mit anderen Augen. Die touristischen Gebiete meidet sie eher; alles dreht sich um Schule, Kinder und Haushalt.
An einem verregneten Tag würde sie daher mit ihrer Familie ins Ramada Resort Aquaworld gehen und dort einfach stundenlang plantschen, schwimmen oder eine entspannende Massage genießen. Überhaupt liebt sie die Behandlung in einem Spa. Ein paar Stunden Ruhe vom hektischen Familienalltag und verwöhnt zu werden – das steht für Bibi Ebel außer Konkurrenz. Soll die Welt doch warten! Alternativ darf es auch etwas Kulturprogramm sein, zum Beispiel im Néprajzi Múzeum (Ethnographisches Museum), bei dessen Vielfalt an Ausstellungen für jedes Alter etwas dabei ist.
Wenn Freunde sie hier in Budapest besuchen, macht Bibi Ebel mal eine Ausnahme und klappert mit ihnen die touristischen Attraktionen der Stadt ab. Gerne macht sie eine Stadtrundfahrt mit dem Auto, bei Nacht. Da bleiben die Kinder auch mal zu Hause. In Buda beginnend, wird an der Matthiaskirche (Mátyás templom) Halt gemacht. Es folgt ein Spaziergang durch die Budaer Burg, dann geht es weiter über die Széchenyi Lánchíd quer über die Donau nach Pest. Dort wird die wunderschöne St. Stephans Basilika bestaunt, um anschließend die Route an der Uferpromenade entlang bis zum Parlament zu nehmen, „dem Juwel Budapester Architektur“.
Am Tag ist für die familienbewusste Bibi Ebel ein Besuch im Zoo die perfekte Art, Zeit zu verbringen. Außerdem würde sie ihre Gäste unbedingt auf eine kulinarische Tour mitnehmen. In einem ungarischen Restaurant probiert man lokale Speisen und Weine; anschließend gibt es in einer Cukrászda (Konditorei) alle nur erdenklichen Pasteten und Kuchen. „Aber keine Angst, die Kalorien verbrennt man schon wieder bei einem langen Spaziergang durch die Stadt am nächsten Morgen!“
Kulinarische Tipps hat Bibi Ebel viele auf Lager, darunter das Bock Bisztró, das ein bisschen außerhalb in den Hügeln Budas liegt, aber eine reizende Atmosphäre hat. Oder das Café 57, wo sie am liebsten jedes Mal die gesamte Speisekarte essen würde, so gut ist das Essen dort. Ihre Empfehlungen für Bars: die Pezsgo Bar in Pest oder der international bekannte Kult-Ruinenpub Szimpla Kert im historischen jüdischen Viertel. Für italienisches Essen geht Bibi Ebel mit ihrer Familie ins Alessio, für thailändische Spezialitäten ins Kaeng Som Tom Yum an der Andrássy út – dort ist nicht nur die Bedienung ausgezeichnet, sondern es gibt auch eine Spielzone für die Kinder.
Budapest aus dem Blickwinkel einer Familie – das ist Bibi Ebels ganz besondere Sicht auf diese Stadt. Für sie ist Budapest eine der schönsten Städte überhaupt, mit freundlichen Menschen und einer ganz besonderen Mischung aus Kultur, Stil, Architektur und guter Küche. „Wir sehen Schönheit immer als gegeben an. Es erstaunt mich jedes Mal, wenn meine Tochter mir sagt, sie hätte noch nie etwas so Beeindruckendes gesehen wie diese prächtigen Gebäude, von denen wir umgeben sind.“
Und „last but not least“ ist es hier in Budapest im Winter wesentlich wärmer, als in Kanada. Trotzdem muss die Familie Ungarn bereits in zwei Jahren wieder verlassen – das wird ein schwerer Schritt werden, vor allem für die Kinder, die hier Wurzeln geschlagen haben: „Meine älteste Tochter fühlt sich schon ein bisschen als Ungarin, und möchte ihren Cousinen und Cousins in Kanada Wörter wie anya, gomba und kocsi beibringen.“
Mehr Informationen unter:
Ethnographisches Museum Budapest
www.neprajz.hu
Ramada Resort Aquaworld
www.ramadaresortbudapest.hu/de
Bock Bisztro
www.bockbisztrobuda.hu
Café 57
www.cafe57.hu
Ruinenpub Szimpla Kert
www.szimpla.hu
Thai-Restaurant Kaeng Som Tom Yum
www.tomyum.hu.