Vor dem Museum „Haus des Terrors“ in Budapest wurde am heutigen Freitag der Opfer der totalitären Diktaturen gedacht. Bei der Zeremonie mit dabei waren unter anderem Bence Rétvári, Staatssekretär im Ministerium für Verwaltung und Justiz, und Péter Ágh, Vizepräsident des parlamentarischen Ausschusses für Jugend, Soziales, Familien und Wohnungswesen.
„Die europäische Anerkennung dieses Gedenktages ist für Ungarn und für Mitteleuropa von sehr großer Bedeutung, denn an diesem Tag gedenkt man sowohl der Opfer des Holocaust als auch des Kommunismus“, unterstrich Rétvári. Außerdem betonte er, dass es sehr wichtig sei, dass heute in der gesamten Europäischen Union an die Opfer beider totalitären Diktaturen erinnert werde. Schließlich werde so das noch immer spürbare Messen mit zweierlei Maß abgebaut. Denn noch immer würde das Gedenken an die Opfer des Kommunismus blasser ausfallen, als das an die der anderen Diktatur. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis die Schandtaten des Kommunismus in den westeuropäischen Ländern genauso beurteilt werden, wie von uns Ungarn.“ „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis die Schandtaten des Kommunismus in den westeuropäischen Ländern genauso beurteilt werden, wie von uns Ungarn.“ Laut Ágh hätten sowohl die braune, als auch die rote Diktatur das 20. Jahrhundert zerstört. Von daher müsse sich gleichermaßen vor den Opfern beider Diktaturen verbeugt werden.
Auf Initiative polnischer, ungarischer und lettischer Abgeordneten hatten die EU-Justizminister am 10. Juni 2011 in Luxemburg den 23. August zum Gedenktag der Opfer der totalitären Diktaturen erklärt. Im Jahre 1939 wurde an diesem Tag der Ribbentrop-Molotov-Pakt unterzeichnet. Im Jahre 2011 wurde der Gedenktag zum ersten Mal begangen, unter anderem mit einer Konferenz in Warschau, da damals Polen die EU-Ratspräsidentschaft innehatte. Letztes Jahr war Ungarn der Gastgeber dieses Ereignisses und heute wird in Litauen, das derzeit den EU-Ratsvorsitz bekleidet, zentral an die Opfer gedacht.