Ohne Vorankündigung traten die Fahrer der Firma Főtaxi am Donnerstagabend in den Streik. Zum Freitag hin waren alle Wagen der Gesellschaft vom Gelände des Flughafens verschwunden. Vergebens warteten ankommende Gäste auf einen Transfer gen City. Grund für die plötzliche Arbeitsverweigerung ist eine Erhöhung der umgangssprachlich nur als „Abgabe“ bezeichneten sogenannten Gastorganisationsgebühr.
Bereits vom 1. September an soll diese Gebühr von 1.250 Forint (pro Fahrt) auf stolze 1.700 bis 1.900 Forint angehoben werden. Fällig wird sie für Taxifahrer, die als selbstständige Franchise-Nehmer für Főtaxi fahren. Der Ärger der Chauffeure ist wohl auch deswegen besonders groß, weil diese bereits zu Beginn des Jahres erhöht wurde. Das Nachrichtenportal index.hu zitiert Taxifahrer mit der Aussage, dass die nun geplante Steigerung in keinem Verhältnis zu den Preiserhöhungen stünde.
Die FirmaFőtaxi, der offizielle Taxi-Vertragspartner des Flughafens, ist sich indes keiner Schuld bewusst. András Vízy, Sprecher des Unternehmens, teilte am Freitag mit, dass nicht Főtaxi die Erhöhung beschlossen hätte, sondern diese eine unangenehme Konsequenz der neuen Taxiverordnung der Stadt sei. Auch das Amt des Bürgermeisters sieht sich indes nicht in der Pflicht. „Der Streit zwischen Főtaxi und den Taxifahrern selbst hat nichts mit der neuen Verordnung zu tun“, heißt es lapidar. Schließlich sei der Festpreis für Transferfahrten einstimmig und auf Wunsch der Fahrer selbst in die neue Verordnung aufgenommen worden.
In einer offiziellen Mitteilung von Seiten des Flughafens hieß es am Freitagvormittag, dass man mit „Bestürzung“ wahrgenommen habe, dass es seit Freitagmorgen am Terminal 2 zu Stockungen beim Taxiverkehr komme. Man werde sich aber weder in die internen Angelegenheiten des Taxivertragspartners, noch in die anderer Taxigesellschaften eingreifen. Außerdem wurde von Flughafen-Seite unterstrichen, dass man nichts anders in dem Vertrag mit Főtaxi geändert habe, als was sich aus der ab 1. September gültigen neuen Taxis-Verordnung des Oberbürgeramtes ergebe. „Wir erwarten, dass unsere Vertragspartner den Reisenden eine der Vereinbarung entsprechende qualitätsgerechte Dienstleistung erbringen“, schließt die Mitteilung.
Der Streik der Fahrer von Főtaxi ergibt in Sachen Wirksamkeit eigentlich keinen Sinn. Immerhin brauchen sich ankommende Reisende lediglich die Mühe zu machen, gleich nach ihrer Ankunft per Telefon ein Taxi von einer anderen Gesellschaft zu rufen. Zwar hieß es, dass sich auch andere Gesellschaften dem Streik von Főtaxi anschließen werden, eine Nachfrage der Budapester Zeitung bei City Taxi ergab aber bereits, dass etwa diese Gesellschaft keinesfalls vorhabe, sich am Streik zu beteiligen und wie immer unter den Nummern +36-1-2-111-111, +36-20-2-111-111, +36-30-2-111-111 oder +36-70-2-111-111 gerufen werden könne.
Auf keinen Fall sollte man sich Fahrern anvertrauen, die einem gleich nach dem Passieren der Glastüren – jetzt wahrscheinlich noch zahlreicher – ihre Dienste aufdrängen. Bei diesen handelt es sich möglicherweise um, im Budapester Taxis-Jargon als Hyänen bezeichnete Anbieter. Zu erkennen sind sie daran, dass sie unter eigener Flagge „segeln“, also keiner der etablierten Budapester Taxi-Gesellschaften angehören. Am deutlichsten merkt man aber, einer Hyäne zum Opfer gefallen zu sein beim Bezahlen, nämlich wenn plötzlich eine Summe verlangt wird, die die üblichen 7.-8.000 Forint teils um ein Vielfaches übersteigt. Ein Trick der Hyänen-Fahrer besteht übrigens darin, dass sie ihr Fahrzeug mit einem Logo versehen, das dem, einer etablierten Gesellschaft verblüffend ähnlich sieht. Also: am besten nichts riskieren, sondern lieber gleich ein Fahrzeug einer der großen Taxisgesellschaften rufen.
die üblichen 7-8000 Forint? Also in das Stadtzentrum oder von dort zum Flughafen kostet z.B. das zuverlässige Taxi 4 immer noch knapp 5000 Ft. Hilfreich und komplett wäre Ihr Artikel wenn Sie einige der vertrauenswürdigen Unternehmen mit Telefonnummern auflisten würden. Ich hol das hier mal für Taxi 4 nach: 06 30 244 4444 und 06 1 444 4444
Besten Dank für die Ergänzung. Wer so preiswert und wohl auch gut transportiert, sollte auf keinen Fall übergangen werden. Der Punkt für preisgünstiges Befördern geht dann wohl an Taxi 4. Gerade am Mittwoch bin ich vom Flughafen mit City in die City gefahren, die Rechnung liegt noch auf meinem Schreibtisch, für 7.000 Forint. Gut zu wissen, dass es auch deutlich preiswerter geht.
Flughafentransfer mit 6×6 Taxi kostet ebenfalls nur etwa 5000 Ft. Regelmässig genutzt und sehr freundliche Fahrer.
In Budapest gilt seit je her: NIEMALS einfach in ein Taxi steigen, sondern immer eines mit dem Telefon rufen.
Ich mache das sogar dann, wenn ich auf der Straße stehe. Die Gefahr, abgezockt zu werden, reduziert sich damit fast auf null, denn der Fahrer, der über die Leitstelle geschickt wird, ist dort registriert. Und die Abzocke geht immer von den Fahrern aus, die ihren Lohn auffrischen wollen, nicht von den Leitstellen.
Ich habe in den letzten 10 Jahren mit dieser Vorgehensweise nie eine schlechte Erfahrung gemacht.
Ich kann hungarianvoice nur zustimmen. Ich lebe seit 6 Jahren in Budapest und rufe auch auf der Strasse via Telefon ein Taxi. Abzockertaxis lauern leider an jeder Ecke auf den verschreckten Touristen, aber wer über die Leitstellen geht, ist auf der sicheren Seite… ich würde schon wegen der möglichen Nachverfolgung im Schadensfall keinen anderen Weg empfehlen. Sollte Mann/Frau während der Taxifahrt schlechte Erfahrungen machen, so ist ein Anruf bei der Leitstelle immer hilfreich – ich habe es mehrmals erlebt das die Leitstellen durchaus dankbar sind über Hinweise über ihre Taxifahrer. Mit der Neuregulierung der Taxipreise wird die Abzocke auf der Strasse eher noch zunehmen. Ich empfehle City Taxi (+36- 1 -2-111-111) – sehr gute Wagen, die Fahrer sind überaus korrekt, gut und sauber angezogen und sehr hilfsbereit was Gepäck angeht.