Die Adventszeit ist zwar noch nicht ganz angebrochen, und auch der November fällt dieses Jahr milder aus als gewohnt, dennoch wurden am Vörösmarty tér schon am vergangenen Wochenende die Stände aufgebaut, um den alljährlichen Weihnachtsmarkt zum 14. Mal einzuläuten.
Auch dieses Jahr erlebt man eine regelrechte Reizüberflutung, sobald man die Treppen der Metroline 1 hinaufsteigt. Der Duft von Lebkuchenherzen und gerösteten Kastanien hängt in der Luft. Die aus manchen Ständen erklingende ungarische Volksmusik versucht vergeblich, die omnipräsenten Weihnachtslieder zu übertönen.
Der Weihnachtsmarkt lockt jedes Jahr ein Meer an Menschen mit den Besonderheiten des ungarischen Kunsthandwerks und der ungarischen Küche. Jung und Alt, Touristen und Einheimische vereinen sich auf der Suche nach kulinarischen Genüssen oder auf der Jagd nach Weihnachtsgeschenken – und werden schnell fündig. Lederhersteller, Holz- und Porzellanmanufakturen, Instrumentenmacher, Blaufärber, Töpfer und Glasmacher präsentieren ihre aufwendigen Arbeiten und überfordern die Besucher meist mit ihrer großen Auswahl. Diejenigen, die sich nicht warm genug angezogen haben, können sich mit handgefertigten Wollmützen, Handschuhen und Schals für die kalte Jahreszeit rüsten. Den Frierenden kann allerdings auch der Glühwein Erleichterung verschaffen, der an jeder Ecke angeboten wird. Klassisch ungarische Schlemmereien wie das Beigli und der Kürtõskalács werden hier genauso angeboten wie die berühmte Paprika aus Kalocsa und der Hahnhoden-Gulasch.
Mehr als nur Schlemmen und Shoppen
Für die Kleinen bietet das beheizte Spielhaus in der Mitte des Platzes Raum für Kreativität: Sie malen, backen Lebkuchen oder basteln Geschenke für sozial benachteiligte Kinder.
Zwei Bühnen, jeweils an den beiden Enden des Platzes, sorgen mit ihrem vielfältigen Programm meist abends für noch mehr musikalische Untermalung. Auch das Puppentheater sorgt für strahlende Gesichter. Doch der abendliche Besuch des Marktes ist nicht nur aufgrund der Bühnenprogramme empfehlenswert: Der gesamte Platz taucht in ein Lichtermeer ein und ist eine Attraktion für sich.
Wen der Glühwein nicht genügend aufgewärmt hat oder wer dem Trubel auf dem Platz entkommen will, kann einen Abstecher in die Gerbeaud Konditorei machen oder Richtung Fashion street weiterziehen und sein Weihnachtsshopping fortsetzen.