Bunt und fröhlich, eigenwillig und bequem, und auf jeden Fall alltags-tauglich und tragbar sind die Entwürfe der Modedesignerinnen Beatrix Fehér, Kinga Azur, Eszter Garamvölgyi und Cecília Tünde Tóth. Die vier Frauen präsentieren seit einiger Zeit regelmäßig ihre eigenen Kollektionen und gründeten die Label „Camou”, „Manon” und „Wildpastel”.
Im Gewusel auf dem WAMP-Designmarkt im Millenáris sind auch die drei Labels zu finden. Egal ob jung oder alt, die farbenfrohen, graphischen Muster und zum Teil asymmetrischen Schnitte von „Camou” und „Manon” und die frischen, klaren Linien der Kreationen von „Wildpastel” ziehen viele Blicke an.
Bedruckt und gemustert
Am längsten dabei ist Beatrix Fehér mit ihrer Marke „Camou”. Seit 2006 entwirft und verkauft sie in erster Linie Kleidung und Accessoires für Frauen in kleinen Kollektionen. Dabei „folge ich nicht unbedingt den aktuellen Trends und Modeerscheinungen, sondern lege Wert auf die gute Verarbeitung und Einzigartigkeit“, betont Beatrix. Der Stil ihrer Entwürfe ließe sich am einfachsten als leichte und lockere Streewear beschreiben, jedoch entwerfe sie auch elegantere Kleidung für besondere Anlässe.
Gemein sei allen Stücken, dass sie gemustert sind. Die Vorlage für die Muster seien Fotos, die bei ihren Reisen entstanden sind: Momentaufnahmen, Straßen, Städte, der Alltag und auch Naturmotive. Diese Bilder übertrage sie dann mit Siebdruck auf ihre Entwürfe. Als Grundmaterial ziehe die Designerin Naturfasern vor, jedoch fände sie auch Materialmischungen und -veränderungen spannend. Im Moment experimentiere sie damit, Seide mit Akrylllack zu bedrucken, was eine Art „Zerstörung“ des Stoffes hervorruft. Das wichtigste bei den Entwürfen sei die konzeptuelle Umsetzung ihrer Inspirationen. Danach folge die Verwirklichung, bei der „mir ausgezeichnete Fachleute zur Seite stehen“.
Ihre Kollektionen sind vor allem in inländischen und ausländischen Designerläden zu finden. Neben den Geschäften bietet sie ihre Kreationen auch auf dem WAMP-Designmarkt in Budapest und größeren Modemessen im Ausland, etwa beim Modepalast in Wien oder beim Blickfang in Zürich und Stuttgart, an. „Die vielen neuen Eindrücke, die spannenden Menschen, die ich dort treffe und das Feedback, das ich dort bekomme ,sind jedes Mal ein Erlebnis und bringen mich in meiner Entwicklung als Designerin weiter“.
Fröhlich und einzigartig
Einen kleinen Umweg über die Bildhauerei nahm die Designerin Azur Kinga, die aber auch im Bereich Textil einen Universitätsabschluss hat. „Mich haben immer schon die verschiedenen Menschen-Charaktere und Lösungen fasziniert, die die Welt erneuern und aus ihrem Alltagstrott lösen“, erklärt Kinga lächelnd und fügt hinzu, dass sie vor etwa drei Jahren anfing, diese Denkweise in Kleidung umzusetzen. Der Gedanke, ihre Vorstellungen im Alltag in tragbare Realität umzusetzen erfülle sie mit Freude, und so sei die Kollektion „Manon“ langsam gewachsen und entstanden.
Ihre Entwürfe seien manchmal vielleicht etwas bizarr, aber immer tragbar und ein Farbklecks in einer zumeist grauen Umgebung. Die Trägerin falle damit auf jeden Fall positiv auf. „Ich bemühe mich, einzigartige, klare und fröhliche Stücke zu kreieren, in denen sich die Menschen wohlfühlen“, versichert die junge Designerin. Deswegen seien ihr ausschließlich natürliche Stoffe wichtig, die ein bequemes und angenehmes Tragen der Kleidung garantieren und dank ihrer hohen Qualität auch lange halten.
Der Erfolg gebe ihr Recht, meint Kinga stolz und weist auf Rückmeldungen ihrer Kundinnen hin: Gelöster und befreiter würden sich diese fühlen, außerdem mache die Kleidung gute Laune und lade den Träger mit positiver Energie auf. Ein weiteres Plus sei das gute Material, denn so würden Lieblingsstücke lange Zeit Freude bereiten.
Trotz der guten Resonanz, findet sie es schade, dass es für junge ungarische Designer immer noch problematisch und schwierig sei, auf dem ungarischen Markt Fuß zu fassen, vom Ausland ganz zu schweigen.
Praktisch und schmeichelnd
Die beiden Neulinge im Bereich Design, Eszter Garamvölgyi und Cecília Tünde Tóth, trafen sich während ihres Studiums an der Modart Kunst- und Designschule, wo sie 2012 ihren Abschluss machten. Seit ihrer Kindheit interessieren sich beide für das Entwerfen von Mode, Schmuck, Taschen und Accessoires. Während der Ausbildung fanden sie schnell zusammen, und es entstand eine enge Freundschaft. „Die Frage nach dem ‘Wie weiter?’ hat sich keine von uns seit unserer ersten Begegnung gestellt“, erklären Eszter und Cecília.
Bereits 2011 begannen die zwei Designerinnen zusammen an einem Projekt zu arbeiten, damals entstand auch ihr Label „Wildpastel“. Ihre Entwürfe entstünden im Grunde im Alltag. Als Grundmaterialien verwendeten sie am liebsten fließende Stoffe von hoher Qualität, die weich fielen und einfach zu bearbeiten seien.
Neben ihren Kleiderentwürfen, die den weiblichen Linien schmeicheln und leicht, praktisch, einzigartig und außergewöhnlich sind, entstehen auch passende Accessoires. „Für einen perfekten Auftritt benötigt man immer Accessoires für das gewisse Etwas, schließlich ist das Gesamtbild wichtig“, wissen Eszter und Cecília zu berichten.
Alle drei Labels sind regelmäßig auf dem WAMP-Designmarkt anzutreffen.
Kinga Azur „Manon“
Tel.: +36 70 5337309
www.facebook.com/azurkinga/manon
Eszter Garamvölgyi
und Cecília Tünde Tóth
„Wildpastel“
Tel.: +36 20 265 3352
oder +36 20 823 5778
www.wildpastel.hu
Beatrix Fehér „Camou“
Printa, Insitu, Rododendron
Tel.: +36 30 5468921
www.camoubudapest.hu