Die Generalstaatsanwaltschaft des Komitats Veszprém (Zentralungarn) plädierte im Strafprozess der Rotschlammkatastrophe bei allen 15 Angeklagten für Freiheitsstrafen. Der Prozess begann am Montag dieser Woche. Am 4. Oktober 2010 war der Damm eines Deponiebeckens einer Aluminiumhütte des Unternehmens MAL Zrt. nahe der Kleinstadt Ajka gebrochen. Dabei waren rund eine Million Kubikmeter ätzender und schwermetallhaltiger Schlamm ausgetreten. Der Schlamm hatte die Gemeinden Kolontár und Devecser überflutet, zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Alle 15 Angeklagten sind ehemalige Mitarbeiter der MAL Zrt., Hauptangeklagter ist Ex-MAL-Generaldirektor Zoltán Bakonyi. Der schwerste Vorwurf gegen die Angeklagten lautet auf fahrlässiger Tötung. Wegen der Komplexität der Sachlage könnte sich der Prozess mehrere Jahre hinziehen.