Der Vorsitzende der Bürgerrechtsbewegung für die Republik, Aladár Horváth, erklärte am vergangenen Mittwoch bei einer Pressekonferenz vor dem Gebäude des Parlaments, dass es ein vergleichbares Elend unter den Roma zuletzt in den 1970er Jahren gegeben hätte. Eine vergleichbare Aussichtslosigkeit hätte es bisher aber überhaupt noch nie gegeben, betonte er. Horváth machte darauf aufmerksam, dass die Kaufkraft der Ärmsten unter den Roma in den vergangenen Jahren um ein Drittel, wenn nicht sogar um die Hälfte gesunken sei. Wie er sagte, ist es absurd und rational unfassbar, wie Familien mit 20.000 Forint (rund 70 Euro) pro Kopf überleben können. Laut Horváth sparen die Roma, dort wo sie können. So seien viele Familien zum „Zigeunerbrot“ zurückgekehrt, das ohne Sauerteig zubereitet werde. Fleisch sei in diesen Kreisen Mangelware. Horváth berichtete sogar von Familien, in denen sich die Kinder fast ausschließlich von gezuckertem nassem Brot und Schmalz-„Zigeunerbrot“ ernährten. Aladár Horváth erklärte die Roma-Politik der Regierung von Viktor Orbán denn auch für gescheitert. Kann die Regierung der Ghettoisierung, Verwahrlosung und Verarmung der Roma-Minderheit nicht entgegenwirken, muss sie eben die UNO ranlassen, so Horváth.