Ein vielversprechender Anfang ist bereits gemacht. Schon vor dem ungarischen Antrittsbesuch von McLaren Vienna, die zur Denzel Sportscar Vienna GmbH gehört, kann sich Geschäftsführer Michael Röck über den ersten ungarischen Käufer freuen, einen Fußballer – mehr verrät er natürlich nicht. Denzel Sportcar ist ein Tochterunternehmen der Wolfgang Denzel Auto AG, dem größten Autohändler Österreichs.
Für den österreichischen Automobilhändler Denzel ist Ungarn kein Neuland: Bereits Anfang der 90er Jahre stieg die Firma als Mitsubishi-Händler auf den ungarischen Markt ein, später kam noch die Marke Volvo hinzu. Seit die Verträge mit diesen beiden Kunden vor einigen Jahren endeten, spielt Ungarn für Denzel immer noch als Ersatzteilabnahmer für Mitsubishi-Teile eine Rolle. In Österreich sind im Produktportfolio von Denzel übrigens 16 Automarken. Seit letztem November frisch mit dabei ist die Marke McLaren. Erst diesen Mai wurde im 3. Bezirk von Wien ein spezieller Schauraum für McLaren eröffnet. Er befindet sich auf dem Gelände der österreichischen Zentrale von Denzel, dem mit 58.000 qm größtem Autohaus Europas.
„Obwohl McLaren sicher nicht unser großer Umsatzbringer ist, rundet er unsere Markenpalette hervorragend ab“, so Denzel-PR-Manager Friedrich Sommer. Zudem verfüge man durch die Zusammenarbeit mit Ferrari und Maserati bereits über langjährige Erfahrungen im Hochpreis-Sportwagensegment. (Nachdem der Vertrieb von Fahrzeugen dieser beiden Marken eingestellt worden ist, beschäftigt sich Denzel heute nur noch mit dem Service für sie.)
Als man den Vertrag mit McLaren unterschrieben habe, seien neben der Möglichkeit, vorhandenes Knowhow zu nutzen, auch die Vertriebsrechte für ausgewählte mittel- und osteuropäische Länder von großer Bedeutung gewesen, erklärt Röck. In einem ersten Schritt werde man intensiv die Nachbarländer bearbeiten, die schon auf eine lange Denzel-Vergangenheit zurückblicken, neben Ungarn sind das Tschechien und die Slowakei. Perspektivisch habe man aber auch die Länder Ex-Jugoslawiens sowie Rumänien und Bulgarien ins Auge gefasst. „Der nächste Schauraum von McLaren östlich von Wien liegt in Moskau“, spielt Sommer auf weitere potenzielle Partnerländer an.
McLaren betätigt sich erst seit zwei Jahren als eigenständiger Sportwagenproduzent. Nicht zuletzt um vom vielen Knowhow, das im Laufe der Jahre bei der Produktion von Formel-1-Fahrzeugen – neben Ferrari ist McLaren der einzige Fahrzeughersteller, der über die gesamte Zeit ihres Bestehens ohne Unterbrechungen dem Formel-1-Sport treu geblieben ist – gesammelt wurde, auch auf anderen Gebieten nutzen zu können. Zumal wegen neuer Regelungen viele Entwicklungen nicht mehr im Formel-1-Geschäft genutzt werden dürfen. Preislich befindet sich McLaren bei Sportwagen in etwa in der gleichen Liga wie Ferrari, Maserati und Lamborghini. „Ein McLaren ist etwas für Kunden, die nicht nur auf die Optik Wert legen, sondern ein technisch ausgereiftes Fahrzeug fahren wollen, das einem Formel-1-Rennwagen sehr nahe kommt“, beschreibt Sommer den potenziellen McLaren-Kunden.