Budgetrat gibt grünes Licht
Am vergangenen Freitag winkte der dreiköpfige Budgetrat den Haushaltsentwurf der Regierung von Viktor Orbán für das kommende Jahr durch. Während der ehemalige Finanzminister und Notenbankchef Zsigmond Járai und Rechnungshofpräsident László Domokos den von Volkswirtschaftsminister György Matolcsy ausgearbeiteten Budgetentwurf als „glaubwürdig“ bezeichneten und guthießen, stimmte jedoch das dritte Mitglied des Haushaltsrates, Nationalbankpräsident András Simor, bei der Abstimmung gegen das Budget. Simor begründete seine Ablehnung des Budgetentwurfs damit, dass er einzelne Prognosen der Regierung nicht teilen könne. So rechne die Nationalbank damit, dass das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr nicht wie von der Regierung angenommen 1,5 sondern nur ein Prozent betragen werde. Bei der Inflation wiederum prognostiziert der Notenbankchef einen Wert von 4,7 statt 4,2 Prozent (Regierung).
MNB bietet Hilfe an
Unterdessen preschte die Notenbank (MNB) mit einem Vorschlag vor, der zur Linderung des Problems der Devisenkredite beitragen soll. Danach könnten die Geldinstitute aus den Fremdwährungsreserven der Nationalbank so viele Devisen erwerben, um alle Devisenkredite abtragen zu können. Mit diesem Schritt könnte die Schwächung des Forint verhindert werden. Sollte der Vorschlag tatsächlich zur Umsetzung kommen, würden die Devisenreserven der Nationalbank um drei bis vier Milliarden Euro sinken. Die Fremdwährungsreserven würden aber selbst dann nicht unter den kritischen Punkt von 30 Milliarden Euro fallen. Die Regierung begegnete dem Vorschlag der MNB mit Zurückhaltung.