Staatspräsident Pál Schmitt auf Deutschlandbesuch. Im Rahmen seines Deutschlandbesuches traf Staatspräsident Pál Schmitt letzten Mittwoch unter anderem mit seinem deutschen Amtskollegen Christian Wulff sowie Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Bei einer Pressekonferenz unterstrich die Kanzlerin, dass sie zwar die Motive für die Einführung der ungarischen Krisensteuern verstünde, die Steuern aber dennoch nicht für “glücklich” halte. Schmitt versicherte in seiner Entgegnung, dass die Steuern nur vorübergehender Natur seien und es keinerlei Diskriminierung ausländischer Firmen gebe.
Tibor Navracsics übernimmt Koordination. Der stellvertretende Ministerpräsident wurde von Ministerpräsident Viktor Orbán damit betraut, die einzelnen Schritte des Reformpakets zu koordinieren. Dies umfasst unter anderem die wöchentliche Besprechung mit den einzelnen Fachministern. Wie das Nachrichtenportal origo.hu berichtete, gibt es vereinzelte Stimmen, die Navracsics vor allem die Rolle der Kommunikation zuschreiben. Damit lernt Orbán aus Fehlern der Vergangenheit, nicht mehr alle Fäden beim Ministerpräsidenten zusammenlaufen zu lassen.
Anklageerhebung gegen Verdächtigte im Verteidigungsministerium. Der Vorwurf der Bestechung hätte sich gegen 18 der 19 verhörten Verdächtigen erhärtet. Insgesamt sollen Gelder in Höhe von 200 Mio. Ft. veruntreut worden sein. Zoltán Balogh, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, bezeichnete den Fall aufgrund seiner Größe als einzigartig. Die Klage geht zurück auf einen Hinweis, den die Staatsanwaltschaft Anfang 2010 erhalten hatte und umfasst 50 Seiten.
Bezahltes Publikum bei Fest-Veranstaltung am 15. März. Wie die linksliberale Tageszeitung Népszabadság berichtete, soll die Regierung insgesamt 1,25 Mio. Ft. für Claqueure ausgegeben haben, also für Personen deren einzige Aufgabe darin besteht, zu klatschen. Die Claqueure waren Jugendliche, die unter anderem während der Rede von Premier Viktor Orbán applaudieren mussten. Die Fidesz-nahe Hungarofest Kft. organisiert alle diesjährigen Veranstaltungen der Regierung an nationalen Feiertagen. Der Geschäftsführer der Hungarofest Kft., Imre Kálomista, sagte, dass die bezahlten Jugendlichen von einem Subunternehmen als Statisten gestellt worden seien.
Nationales Kulturgut gekürzt vorgetragen. Bei der Festveranstaltung zum Gedenken an die Aufständischen von 1848/49 wurde das Gedicht „nemzeti dal“ des Dichters Sándor Pet?fi in gekürzter Version vorgetragen. Es wurden sechs Verse ausgelassen. Diese haben unter anderem die Freiheit der Presse und die Untätigkeit des Parlaments zum Thema. Von Seiten der Regierung hieß es dazu, dass die Verse aus dramaturgischen und zeitlichen Gründen hätten gekürzt werden müssen. Die Opposition witterte sogleich Zensur.