Ungarische Küche im modernen Gewand

Bisztró Borssó

In einem ruhigeren Teil des Zent­rums, nur ein paar Straßen vom Kálvin tér entfernt, liegt das Bistro Borssó. Viel Platz, viel Licht und kundenorientierter Service machen einen Besuch hier zum Erlebnis. Das besondere Merkmal des Res­tau­rants ist Fusion-Küche – in diesem Fall beinhaltet das auch traditionell ungarische Angebote, modern und etwas leichter interpretiert.

Als Vorspeise stellt die Rote-Bete-Suppe mit mariniertem Lachs ein überraschend erfrischendes Geschmackserlebnis dar, das man üblicherweise nicht mit Roter Bete verbinden würde: Der leicht nach Ingwer schmeckende Schaum auf der Suppe mischt sich mit den pikanten kleinen, würzig veredelten Lachsstückchen. Doch Vegetarier soll­ten sich hüten: Die scheinbar harmlose Suppe ist mit Hühner­brü­he zubereitet – ein entsprechender Ver­merk auf der Speisekarte fehlt, man sollte sich lieber beim Kellner nach den jeweiligen Zutaten erkundigen. Geschmacklich weniger über­zeugen kann die Paprika-Cr?me-Suppe.

Leckeres Risotto

Der Lammschenkel nach „Pék­né“-Art wird mit einem Kartoffel- und Zwiebel-Gratin und einer Pa­pri­kasauce serviert und ist damit dem traditionellen Gericht recht ähnlich. Das neuseeländische Lamm ist sehr zart, das Gratin jedoch leidet unter einer weit verbreiteten „Krankheit“: es ist ein bisschen zu trocken, wenn es den Gaumen erreicht. Ein kulinarisches Erlebnis hingegen ist das Quinoa-Risotto mit Riesengarnelen und Parme­san­schaum. Es besticht durch eine milchig-schmelzende Textur und einen schönen Kontrast in Farbe und Be­schaf­fenheit, den die frischen Rie­sen­garnelen erzeugen.

Schokoladige Neuinterpretation

Auch beim Dessert wird ein traditionelles Rezept neu interpretiert, nämlich der Schokoladen- und Wal­nusskuchen, den man im Original von der Konditorei Gerbeaud kennt. Hier beinhaltet er ganze Walnüsse anstelle der üblichen gemahlenen. Das ist ein wenig schade, da das Gebäck dadurch brüchig wird, was auch eine dünne Schicht aus Ap­ri­kos­enmarmelade und Schokolade nicht kompensieren kann. Volle Punktzahl bekommt aber auf jeden Fall die umgedrehte Walnuss mit ihrer Schleppe aus karamellisiertem Zucker, die auf dem Kuchenstück sitzt. Das Schokoladensoufflé mit Oran­gen-Granita offenbart einen wahren Lavastrom geschmolzener Schokolade und wird treffend „Vul­cano“ genannt. Jedoch hätte vielleicht ein intensiverer Geschmack als Begleitung zu der mächtigen Schokolade besser gepasst; die aromatisierte Granita aus gecrushtem Eis stellt dennoch ein exzellentes Gegengewicht zum dichten Soufflé dar.
Was Qualität, Standort und Preise betrifft, ist das Borssó eine sehr empfehlenswerte Adresse. Darüber hinaus ist es auch eines der wenigen Restaurants, in dem gar nicht geraucht werden darf. Um den Wün­schen der Gäste weiter entgegenzukommen, beabsichtigen die Inha­ber, es vor allem an den Wochen­en­den noch familienfreundlicher zu gestalten. Außerdem sind monatliche Wein-Diner für Erwachsene geplant. Das tägliche Mittagsmenü enthält zwei oder drei Gänge.

Preise
Mittagsmenü:…………………. 950-1.250 HUF
Vorspeisen und Suppen: ….1.790-2.190 HUF
Hauptgerichte: ……………..2.490-5.290 HUF
Nachspeisen: …………………1.490-1.690 HUF
Kaffee un Tee: ……………………330-790 HUF
Wein (Flasche): ……………2.390-19.990 HUF

Borssó Bistró
V. Királyi Pál utca 14
Montags bis sonntags
von 12-23 Uhr geöffnet
+36 1 785 9182
www.borsso.hu