„Magische Wand“ für Behindertenschule
Kreativität zeigen, motorische Lernerfolge erzielen und dadurch später vielleicht ein selbständigeres Leben führen – dies ist den Kindern der Behinderten – Tagesstätte Kerek Világ Alapítvány in Pécs jetzt erleichtert worden. In der vorvergangenen Woche übergaben die Wirtschaftsjunioren Ungarn (WJU) eine interaktive Lerntafel im Wert von 250.000 Forint – und wurden am Schluss selbst zu Beschenkten.
„Es war wirklich sehr bewegend“ erklärte Christian Suttner, Initiator und Projektmanager der Spendenaktion. Gemeinsam mit Paul Binder hatte er das Geschenk übergeben und auch gleich etwas zurückbekommen: die Kinder der Schule tanzten und sangen, darunter manche, die vor ein paar Jahren nicht einmal gehen konnten. Zudem erhielten die Spender des WJU ein kleines Geschenk und Gebäck, beides von den Kindern selbst fabriziert. Größtes Geschenk aber, da waren sie sich einig, war, wie sich die Kinder freuten – über ihre neue „magische Wand“.
Jetzt fehlt nur noch ein Lift!
Die Wahl der Wirtschaftsjunioren war auf die Tagesstätte gefallen, da hier schwer geistig, motorisch und mehrfach behinderte Kinder unterrichtet und gefördert werden. Sie sollen sich weiterentwickeln, im späteren Leben so weit wie möglich am Alltagsleben teilnehmen und sich selbst versorgen können. Dies geschieht nach der Montessori-Methode „Hilf mir, es selbst zu tun“. Neben Krankengymnastik und Methoden zur Verbesserung der motorischen Fähigkeiten lesen, schreiben, zeichnen und spielen die Kinder. Hierzu trägt die neue interaktive Tafel und eine entsprechende Einschulung für die Pädagogen bei: Mit Projektor und bewegbarem Halterahmen für die Gehbehinderten können sie jetzt ihre Koordinationsmöglichkeiten verbessern und einfache geistige Aufgaben lösen. Sie müssen nicht mehr mit Stiften auf Papier schreiben, was feinmotorisch für manche gar nicht möglich ist. Dadurch wird ihre Kreativität gefördert, gemeinsame digitale Erlebnisse sind möglich.
Die 46 Kinder im Alter von etwa 2 bis 14 Jahren werden von 25 ungarischen Pädagogen und zwei Freiwilligen aus dem Ausland (Deutschland und Türkei) betreut, die ihre Arbeit aus Überzeugung tun. Tibor Szegvári, ein engagierter Privatmann, organisierte den Kontakt zur WJU, die 2010 rund 435.000 Forint für wohltätige Zwecke gespendet hat. Die Tagesstätte finanziert sich hauptsächlich über Spenden; eine weitere wichtige Anschaffung wäre ein Lift – heute müssen manche Kinder auf einer Trage die Treppen ins Obergeschoss hinaufgetragen werden.
Informationen zur Schule finden Sie unter: www.kerekvilagalapitvany.hu