Schon Ludwig II. mochte sie
Unter Gewichtsproblemen scheint Barbie seit ihrer Geburt nie gelitten zu haben – höchstens unter Untergewichtsproblemen. Von ihrer Geburt an bis zum heutigen Tag konnte sie ihre gertenschlanke, leicht bulimisch wirkende Figur bewahren. Zu diesen und anderen wichtigen Erkenntnissen verhilft einem die Ausstellung „50 Jahre Barbie und LEGO“, die noch bis zum 19. Dezember im Millenáris fogadó im Millenáris Park zu sehen ist.
Geboren wurde Barbie 1959. Ihre Mutter war Ruth Handler, Mitbegründerin der kalifornischen Spielzeugfabrik Mattel. Namensgeberin war deren fleischliche Tochter Barbara. Die chronologisch angeordnete Ausstellung beginnt mit Puppen aus dieser Zeit. Gemessen an den in modischen, bunten Kleidern steckenden heutigen Barbies wirken die ersten Exemplare dieser Puppenspezies noch recht bieder und unauffällig.
In folgenden Vitrinen kann man mitverfolgen, wie Barbie in den Folgejahren entsprechend der wachsenden Möglichkeiten bei Materialen und Farbgebung immer knalliger und poppiger wurde. Nach knapp 30 Jahren erzielte der Jungstar aus Kalifornien seinen Durchbruch: Wie Elvis oder Coca Cola ist er seither ein Kultgegenstand. Die Puppe gibt es seitdem in zwei verschiedenen Produktlinien: Als eher einfach gestaltete Barbie ganz klassisch zum Anfassen und Spielen und als eine in Kleinserien produzierte und aufwendig ausstaffierte Barbie zum Hinstellen, Anschauen und natürlich zum Sammeln.
Barbie als Verwandlungskünstlerin
Hauptsächlich um diese zweiten Barbies dreht sich die Ausstellung. Zu sehen gibt es Barbies als Rockstar, Opernsängerin und Hollywood-Star. Sie spielt Liz Taylor, Diana Ross und natürlich Marylin Monroe. Auch historisch kommt die kalifornische Magerpuppe ganz gut rüber. Sei es in einer Szene aus dem viktorianischen England oder sogar an der Seite des bayrischen Märchenkönigs Ludwig II. Seit ihrem Durchbruch scheinen sich selbst die Großen der Modewelt darum zu reißen, ihren spärlichen Körper reich zu verhüllen. Bisher durften sie unter anderen Versace und Ralph Lauren einkleiden.
Buben werden mit Lego-Kreationen ruhiggestellt
Damit auch der männliche Nachwuchs bei der Ausstellung auf seine Kosten kommt, wurde die ansonsten völlig von Barbie-Puppen dominierte Ausstellung um einige Vitrinen mit teils sehr kunstvollen Kreationen aus Lego-Steinen abgerundet. Die Kombination von Barbie mit Lego ist nicht nur mit Blick auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse gut gewählt, sie lässt sich zudem noch gut begründen: Beide Marken entstanden fast zeitgleich. Für das Geniale beider Produkte spricht übrigens, dass sie sich im Laufe der Zeit in ihrem Wesen kaum ändern mussten. Während Barbie noch immer die gleiche Figur hat wie zu ihrer Geburt, sind die Lego-Bausteine seit ihrer Geburt 1958 kompatibel.
Dieses und vieles weitere Wissenswerte zu beiden Produkten erfährt man aus den ausführlichen Texttafeln – aber leider nur, wenn man des Ungarischen mächtig ist. Sonst geht es bei der Doppel-Ausstellung aber nur um Optik und die bedient sich der allgemeinverständlichen Bildersprache. Kindern, denen es nach dem Betrachten der vielen Plexiglas-geschützten Exponate in den Fingern juckt, brauchen sich übrigens nur zu einer großen Spielwiese am Ende der Ausstellung begeben. Hier finden sie reichlich Barbie-Puppen und noch mehr Lego-Steine zum Anfassen. Zumindest, wenn sie es vorbei am Barbie-Lego-Shop überhaupt so weit schaffen…
50 Jahre Barbie und LEGO
3. bis 19. Dezember
Millenáris Fogadó im Millenáris Park beim Einkaufszentrum Mammut
Tickets: 2.900 Ft, Kinder 1.900 Ft
Weitere Informationen: www.millenaris.hu