Sonne, Mond und Sterne
Lachende Kinder, gutgelaunte Eltern, ein Mann mit rotem Umhang hoch zu Pferd und natürlich jede Menge bunter Lichter: Wie in den vergangenen Jahren fand am vorvergangenen Sonntag der Martinsumzug der drei deutschsprachigen Kirchengemeinden Budapests in der Budaer Burg statt.
Rund 300 Sprösslinge, Eltern und Großeltern versammelten sich am 14. November um 16Uhr bei der evangelischen Kirche am Wiener Tor im Burgviertel, um am Martinsumzug der Evangelisch-Reformierten, der Evangelisch-Lutherischen und der Katholischen Gemeinde St. Elisabeth teilzunehmen. Doch nicht nur deutsche Stimmen waren zu hören, auch einige Ungarn nahmen am Umzug teil. Mit etwas Verspätung setzte dieser sich in Bewegung, zu den Klängen einer Blaskapelle, die typische Martinslieder wie „St. Martin, St. Martin“ und „Ich geh mit meiner Laterne“ spielte.
Die Laternen, die zu diesem Anlass geschwenkt wurden, waren zum Teil wirklich ausgefallen: Von Kreationen aus farbigen Strohhalmen und bemalten Einweckgläsern über Ton- und Transparentpapiergestalten bis hin zu ausgehöhlten und verzierten Kürbissen gab es alle möglichen Variationen zu bestaunen. Dabei brauchten die meisten Eltern keine Angst zu haben, dass der Nachwuchs diese kleinen Kunstwerke in einem unaufmerksamen Moment kurzerhand in Brand setzt, wie man es noch aus den eigenen Kindheitstagen vor Augen hat. Denn die meisten Kinder hatten kleine elektrische Lichter anstelle von Wachskerzen in ihren Laternen.
Entlang der Táncsics Mihály utca ging die bunte Prozession – als kleine Attraktion für Passanten und Anwohner – an der Matthiaskirche vorbei rechts in die Szentháromság utca. Wieder rechts bog der Umzug auf die Tóth Árpád sétány ab, wo sich die glitzernden Lichter der anderen Seite Budas zu den zahlreichen Laternen gesellten. Noch einmal rechts herum gelangte die Prozession an den Turm der Maria-Magdalena-Kirche am Kapisztrán tér. Dort spielte die Blaskapelle ein letztes Mal Martinslieder und es gab Weckmänner in Form von Martinsgänsen für die Kinder. Neben dem Gebäck und natürlich den Laternen war wohl wie immer das Pferd des St. Martin Hauptattraktion für die kleinen Teilnehmer; geduldig ließ es sich von zahlreichen Kinderhänden streicheln.